Kanton Zug schafft psychiatrischen Notfall-Dienst

Neues Zentrum für psychisch kranke Kinder eröffnet

Ab kommendem Montag können Kinder und Jugendliche, die akut psychisch erkrankt sind, in einem Tagesambulatorium im Kanton Zug behandelt werden. Die Verantwortlichen zeigen sich erfreut, nachdem eine überregionale Lösung scheiterte.

Das psychiatrische Tagesambulatorium wird ab kommenden Montag erste Jugendliche aus den Zuger Gemeinden betreuen. Bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen im obligatorischen Schulalter sind die Fachleute der Ambulanten Psychiatrischen Dienste für Kinder und Jugendliche (APD-KJ) für die medizinische Betreuung verantwortlich, während das integrierte Schulangebot von den Fachpersonen des Sonnenbergs sichergestellt wird. «Die Psychiater und Psychologinnen sowie die pädagogischen Fachpersonen arbeiten Hand in Hand», betonte Dr. Regula Blattmann, die als Leiterin des APD-KJ für das Tagesambulatorium verantwortlich ist.

Alltagsintegration als Ziel

Das Team wurde am Mittwoch vorgestellt. Für Thomas Dietziker, Direktor des Heilpädagogischen Schul- und Beratungszentrums Sonnenberg, ist klar: «Die kooperative Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Kindern und Jugendlichen, den Erziehungsberechtigten, den Fachpersonen sowie der involvierten Schule ist die Basis dafür, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen wieder in ihren Alltag integriert werden können. Ich bin überzeugt, dass dies gelingen wird, wenn alle Beteiligten das Wohl der betroffenen Kinder und Jugendlichen im Fokus behalten.»

«Endlich wird ein chronischer Versorgungsengpass in der Psychiatrie des Kantons Zug entschärft», so Regierungsrat Martin Pfister am Mittwochabend bei der offiziellen Eröffnung der Räumlichkeiten des Tagesambulatoriums im Heilpädagogischen Schul- und Beratungszentrum Sonnenberg.

Vor Ort waren nicht nur Vertretungen der federführenden Gesundheitsdirektion und des Heilpädagogischen Schul- und Beratungszentrums Sonnenberg anwesend, sondern auch Vertreterinnen der kantonsrätlichen Gesundheitskommission sowie Delegationen der Direktion für Bildung und Kultur und der Rektorenkonferenz.

Angebot hilft in «schwierigen persönlichen Situationen»

Der Kanton Zug hat auch nach längerer Zeit keine überregionale Lösung gefunden. So entschied sich die Gesundheitsdirektion, innerhalb des Kantons Möglichkeiten für ein wohnortsnahes Tagesambulatorium zu suchen. Nun können am Standort Sonnenberg Baar bis zu sechs Kinder und Jugendliche aus dem Kanton Zug behandelt und betreut werden, für die eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht, aber eine stationäre Unterbringung (noch) nicht erforderlich ist.

«Es ist ein für die Gesundheitsversorgung im Kanton Zug wichtiges Projekt», betonte Gesundheitsdirektor Martin Pfister. «Es mag zwar nur wenige Kinder und Jugendliche betreffen, wir schaffen aber ein Angebot, das in oft ganz schwierigen persönlichen Situationen hilft. Mit der wohnortsnahen Behandlung können wir besser und gezielter auf die Problemstellungen reagieren», betonte Gesundheitsdirektor Martin Pfister.

Der Kanton Zug trägt beim psychiatrischen Tagesambulatorium die Kosten für diejenigen medizinische Leistungen, welche nicht durch die Krankenversicherung abgedeckt sind, sowie 50 Prozent der Schulkosten. Die restlichen 50 Prozent der Schulkosten übernimmt die Wohngemeinde.

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