Junge Bäume als Ersatz

Neue Villen bedrohen alte Kastanien auf der Horwer Halbinsel

Diese Aussicht auf den Vierwaldstättersee erwartet zukünftige Bewohner auf der Allwinden-Kuppe. (Bild: laj)

Die Geländekuppe Allwinden in Kastanienbaum soll in Zukunft mit vier Villen überbaut werden. Die landschaftlich empfindliche Lage verlangt nach einem Gestaltungsplan. Eine besondere Herausforderung ist der Schutz der zahlreichen bis zu 100-jährigen Rosskastanien.

Das Bauunternehmen «p-4» plant, vier Villen in der Spezialzone der Gemeinde Horw zu bauen. Das betroffene Gebiet auf der Allwinden Kuppe in Kastanienbaum befindet sich in einem «landschaftlich empfindlichen» Gebiet und enthält spezielle Natur- und Landschaftselemente, darunter auch eine Rosskastanien-Allee. Diese machen das Projekt für die Planer besonders herausfordernd. Das geht aus dem entsprechenden Gestaltungsplan hervor, der noch bis am 3. Mai beim Baudepartement der Gemeinde Horw aufliegt.

Die Firma möchte das bestehende Wohnhaus mit Garage und Garagenunterstand an der Allwinden-Strasse 5 und 7 abreissen und durch vier Neubauten zu ersetzen. Es sind 13 Wohnungen plus ein neuer Freiraum mit Spielplatz und Spielelementen geplant. Der Zugang zu den Mehrfamilienhäusern soll durch eine Tiefgarage für die Besitzer und die Besucherinnen der Allwinden 7 ermöglicht werden. Die vier individuell gestalteten Bauten sollen durch die verschiedenen jungen und alten Bäume ringsherum die Atmosphäre eines Landschaftsparks erzeugen.

Eine einzelne alte Kastanie könnte vielen jungen weichen

Für die Bebauung des rund 6'000 Quadratmeter grossen Areals wurde die Murer Baumpflege GmbH, Kulmerau, beigezogen, um den Baumbestand der Gegend zu prüfen. Es wurde praktisch jeder einzelne Baum des Hains einzeln beurteilt. Dabei spielten vor allem die Stabilität und die Gesundheit der Bäume eine zentrale Rolle. Kernstück ist die mit 12 Bäumen gesäumte Allee aus Rosskastanien, die als Zufahrt zum Anwesen dient. Bei der Mehrheit der Kastanienbäume könne eine lange Lebenserwartung vorausgesagt werden, heisst es im Gutachten.

«Das oberste Ziel ist es, den zukünftigen Erhalt der schönen Allee sicherzustellen, aber auch das Bauvorhaben realisieren zu können», heisst es im Gutachten. Da die Allee früher dichter bepflanzt war als heute, empfehlen die Gutachter, den Bestand durch eine Neupflanzung zu sichern. Falss neue Kastanienbäume eingepflanzt werden sollten, können sich die Gutachter vorstellen, bei einem bestehenden Baum einen Kompromiss einzugehen – sprich: ihn im äussersten Fall der Axt zu opfern. Daher könnte es also sein, dass der eine oder andere 100-jährige Baum gefällt wird.

Neben den Rosskastanien, welche dem Ort auf der Horwer Halbinsel auch seinen Namen geben, gibt es im Hain auf der Allwinden Kuppe weitere besondere Baumarten: Prächtige Zedern, Rotbuchen oder Edelkastanien sollen nach dem Entfernen von geschädigten oder standortfremden Bäumen umso schöner erstrahlen, wenn es nach den Gutachtern geht. «Das Anwesen Birkenhain liegt an einem aussergewöhnlich schönen Aussichtspunkt und ist nach der Beurteilung des bestehenden Baumbestandes noch von besonderem Wert», heisst es schliesslich.

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