«Gegengewicht zu all den Männerfraktionen»

Neue Luzerner SP-Sektion ist in reiner Frauenhand

Von links oben nach rechts unten sieht man: Monika Pachera, Sara Pachera, Elina Nurmi Galliker und Petra Riedli. (Bild: zvg)

Im Gasthaus Hotel Hirschen ist am Sonntag in Beromünster die SP Michelsamt gegründet worden. Die Sektion zählt 15 Parteizugehörige und umfasst die Gemeinden Beromünster, Gunzwil, Schwarzenbach, Neudorf und Rickenbach. Und sie hat eine rein weibliche Spitze.

Dass eine Ortschaft eine neue Parteisektion gründet, ist an sich nichts Neues. Doch die neu gegründete SP Michelsamt sticht hervor, denn: Die Parteileitung ist in reiner Frauenhand.

Geleitet wurde die Gründungsversammlung von Kilian Koch, dem Projektleiter der SP des Kantons Luzern. Doch die einstimmig gewählten Amtsträgerinnen sind allesamt Frauen: Monika Pachera als Präsidentin, Elina Nurmi Galliker für die Kassenverwaltung und Petra Riedl als Protokollführerin. Zufall oder bewusste Entscheidung?

«Das war tatsächlich nicht so gewollt. Ich denke, das hat mit dem Netzwerkeffekt zu tun», erklärt Pachera auf Anfrage von zentralplus. «Die Parteileitung besteht nun aus Frauen, denen das eine grosse Herzensangelegenheit ist. Sozial-demokratische Werte wurden bis jetzt im Michelsamt eher vernachlässigt. Also wurde ich aktiv und sagte: Hey, vernetzen wir uns und gehen das Ganze intensiver an.» Die Parteileitung hofft trotzdem, dass noch einige Männer dazukommen. «Aber wir freuen uns auch darüber, ein Gegengewicht zu all den Männerfraktionen in der Region Sursee zu sein.»

Aufbau eines «tragfähigen sozialen Netzes»

Die neu gegründete Sektion hat 15 Mitglieder. Der Kerngruppe und Präsidentin Pachera war es wichtig, früh mit der politischen Arbeit beginnen zu können. «Die weitere Kontaktaufnahme war bisher etwas verhalten. So hiess es beispielsweise, man wolle sich gerade nicht verpflichten oder habe keine Ressourcen», begründet Pachera die Gründung im kleinen Kreis.

Der Hauptfokus der SP Michelsamt liegt auf: «Qualität der öffentlichen Schulen, Angebote für Kinder und Jugendliche und die familienergänzende Kinderbetreuung und ein wertschätzendes Angebot für Frauen und Senior*innen.» Damit wolle man ein «tragfähiges soziales Netz» aufbauen, wie die Partei in ihrer Medienmitteilung schreibt. Eine Auswahl an Themenfeldern, die durchaus durch die hohe Frauenquote im Parteivorstand beeinflusst worden ist: «Die Themen sind sehr geprägt durch den aktuellen Vorstand. Für Frauen sind vermutlich andere Themen relevant als für Männer», kommentiert Pachera.

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