Miro Zryd und Jesse Zgraggen verstärken EVZ-Abwehr

Neue Konkurrenz für Eigengewächse – was passiert mit Timo Helbling?

Miro Zryd (Bild) wechselt von Langnau nach Zug.

(Bild: PD)

Der EV Zug hat die Verpflichtung der beiden Verteidiger Miro Zryd (23) von Langnau und Jesse Zgraggen (24) von Ambri auf die nächste Saison hin bekannt gegeben. Damit reagieren die Zuger auf den Abgang Robin Grossmanns und verjüngen die Mannschaft weiter. Auf den Einbau der eigenen Junioren sollen die Transfers aber keine Auswirkungen haben.

Die beiden Verteidiger bestreiten momentan die vierte Saison in der ersten Mannschaft ihrer Teams, bei denen sie sich als Leistungsträger etabliert haben. Abgesehen davon verfügen die beiden über wenige Gemeinsamkeiten, sowohl hinsichtlich ihres Werdegangs als auch ihrer Qualitäten.

Der in Kanada aufgewachsene Zgraggen hat bis 2014 in seinem Heimatland gespielt, bevor er seine Profikarriere in der Leventina startete. Dort hat er sich zu einem physisch starken (95 Kilo auf 185 Zentimeter) und defensiv verlässlichen Verteidiger entwickelt, der in der laufenden Spielzeit unter Coach Luca Cereda regelrecht aufblüht.

Mit fünf Treffern – unter anderem dem glückhaften Führungstreffer am letzten Freitag in Zug – hat er bereits eine neue persönliche Bestmarke aufgestellt. Seine Werte für Eiszeit und Schüsse pro Partie entsprechen ebenfalls persönlichen Bestwerten.

Zryds Werdegang nicht alltäglich

Nicht ganz alltäglich ist Zryds Werdegang. Der Grossneffe der Abfahrts-Weltmeisterin Annerösli Zryd stammt aus Adelboden und kam bei den SCL Tigers erst zum Handkuss, nachdem er sich vor fünf Jahren per E-Mail beim Nachwuchschef der Langnauer für ein Probetraining beworben hatte. Seither hat er sich bei den Elite-Junioren, in der Swiss League und der obersten Spielklasse durchgesetzt – eine beachtliche Leistung für einen, der durch das Netz der Nachwuchs-Scouts geflogen ist. Zryd, der heuer ebenfalls deutlich mehr Eiszeit erhält und einen wichtigen Part in der Langnauer Defensive spielt, hat das Potenzial, offensive Akzente zu setzen, ohne das Spiel in der eigenen Zone zu vernachlässigen.

Jesse Zgraggen, der zweite Neuzugang in der Zuger Abwehr.

Jesse Zgraggen, der zweite Neuzugang in der Zuger Abwehr.

(Bild: PD)

Ersatz für Grossmann und Helbling?

EVZ-Sportchef Reto Kläy wollte die beiden verpflichten, um «das Gerüst an erfahrenen Verteidigern zu verjüngen. Trotz ihres Alters sind die beiden bereits etabliert und verfügen über eine längere Erfahrung in der obersten Spielklasse». Bedenken, dass aufgrund der Transfers die eigenen jungen Verteidiger nicht mehr zu genügend Eiszeit kommen, hegt er nicht. «Es ist wichtig, dass man über ein Gefäss von zehn Verteidigern verfügt, die auf diesem Niveau spielen können. Die laufende Saison zeigt zudem, dass die Jungen bei uns zu vielen Einsätzen gelangen.»

Vielmehr sind Zryd und Zgraggen als Ersatz für Grossmann und eventuell Helbling anzusehen. Ersterer hat seinen Wechsel zu Lausanne bereits kommuniziert, während der Vertrag von Letzterem Ende Saison ebenfalls ausläuft. Ob der EVZ mit dem 36-Jährigen verlängert, ist laut Kläy «noch offen».

Fragezeichen bei Geisser und Gross

Neuverpflichtungen für die Abwehr können hingegen ausgeschlossen werden. Zusätzlich zu den beiden Neuzugängen verfügt der EVZ mit Diaz, Schlumpf, Alatalo und Morant über vier weitere arrivierte Defensivakteure. Neben Helbling läuft auch das Arbeitspapier des kürzlich verpflichteten Larri Leeger aus, dessen Zukunft noch unklar ist.

Fragezeichen gibt es überdies bei einigen jungen Verteidigern. So werde gemäss Kläy wohl erst nach der Saison klar, ob Tobias Geisser, der letzten Sommer von den Washington Capitals gedraftet wurde, und Nico Gross, der vom EVZ für eine Saison in die kanadische Juniorenliga OHL ausgeliehen wurde und aussichtsreiche Chancen im kommenden NHL-Draft hat, nächste Saison in Zug auflaufen werden.

Kommt noch ein Stürmer?

Nicht in die Karten blicken lässt sich der Sportchef, ob Nolan Diem als einziger Stammstürmer ohne weiterlaufenden Vertrag weiterbeschäftigt wird. «Es gibt Gespräche, ist aber noch offen.» Die alternative Frage, ob sich die Zuger Fans über einen weiteren Neuzugang freuen dürfen, beantwortet Kläy ähnlich kryptisch mit einem «das kann sein, muss aber nicht».

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