In Zeiten des Klimawandels machen versiegelte Flächen die Städte zu Hitzekammern. Die CVP der Stadt Luzern will Abhilfe schaffen: mit klimafreundlichen Parkplätzen.

- Politik
- Verkehr
CVP will grün statt grau Neue Idee für die Stadt Luzern: Besseres Klima dank grünen Parkplätzen
Autoparkplätze sind in der Stadt Luzern ein heiss diskutiertes Thema. Die Linken wollen einen klimafreundlicheren Kurs, den Bürgerlichen ist das zu radikal – im Juni entscheidet das Stimmvolk über die zukünftigen Regeln (zentralplus berichtete).
In dieser kontroversen Diskussion wirkt der neue Vorschlag der CVP-Fraktion wie der gutschweizerische Kompromiss, für den die Partei bekanntlich oft einsteht. Sie verlangt in einem Postulat, dass Parkplätze in der Stadt künftig begrünt werden. Sprich Rasen statt Asphalt. Oder anders ausgedrückt: Klimaschutz für den Parkplatz.
Auf dem Bauernhof gibt’s das bereits
«Der Vorschlag ist pragmatisch», sagt Roger Sonderegger, der den Vorstoss gemeinsam mit Michael Zeier-Rast eingereicht hat. «Mit einem vergleichsweise geringen Aufwand könnten viele Parkplätze in der Stadt begrünt werden – ohne Komforteinbusse für die Autofahrer und die Bevölkerung.»
Denn zu viel Grau ist heute nicht nur ein ästhetisches Problem: In den dicht bebauten Städten, wo es nur noch wenige Grünflächen hat, kann Wasser oft schlecht im Boden versickern. Im Sommer ist es deshalb in den Zentren oft heisser als auf dem Land (zentralplus berichtete).
Mehr unversiegelte Flächen können da Abhilfe schaffen. Dass Autos auf grünen Feldern parkieren, ist teilweise bereits heute der Fall. Beispielsweise auf dem Bauernhof seiner Schwester, erklärt Roger Sonderegger.
«Grüne Parkplätze sind sicher nicht überall eine taugliche Lösung, aber es geht potenziell um eine riesige Fläche.»
Roger Sonderegger, CVP
Damit der Rasen bei Regenwetter nicht gleich mit dem wegfahrenden Auto von dannen zieht – und so die ganze Strasse verschmutzt – kommen verschiedene Varianten infrage, beispielsweise mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen. Denkbar seien auch Kompromisslösungen – allenfalls mit einem ähnlichen Belag wie auf dem Helvetiagärtli. «Grüne Parkplätze sind sicher nicht überall eine taugliche Lösung, man muss es im Einzelfall anschauen, aber es geht potenziell um eine riesige Fläche», sagt Sonderegger.
2500 Franken pro Parkplatz?
Die Kosten beziffern die beiden CVP-Grossstadträte in einer ersten, groben Schätzung auf rund 2500 Franken pro Parkplatz. Mit diesem Geld könnten jeweils rund 15 Quadratmeter versiegelte in kühlende Fläche verwandelt werden.
Nebst den öffentlichen Parkplätzen entlang der Strassen nimmt die CVP auch private Anlagen ins Visier. Allerdings fokussiert sich der Vorstoss in erster Linie auf neue Parkplätze oder solche, die ohnehin umgestaltet werden.

Ja
Nein
schöne idee! bin dafür. aber bitte denkt auch an die unterhaltskosten. danke
Sorry, davon spricht man schon seit 50zig Jahren. Klar ist es eine gute Sache, das Wasser kann gut versickern (Überschwemmungen) und es wird weniger heiss. Gittersteine sind zum gehen eher wackelig, Schotter mit Wildwuchs braucht weniger Pflege, muss bei Minustemperaturen nicht gesalzen werden.
Trotzdem wird immer weiter asphaltiert und weiter diskutiert.
Macht endlich was für das Klima und den Umweltschutz und büsst endlich die Abfallsünder.