Gemeinde Flüelen ordnet Rückbau an

Neue Gnadenfrist für die Seerose – bis Ende Jahr muss sie aus Uri weg

So sah die Seerose vor dem Inseli bei Tag aus. (Bild: Emanuell Ammon)

Weg damit! In Uri hat man genug von der Seerose. Nun wird der Rückbau angeordnet. Doch wie genau die Seerose aus Uri verschwindet, ist den Verantwortlichen gar nicht so wichtig.

Sie war der Star des «Gästivals» und als Schmuck für die Vitznauer Seepromenade vorgesehen. Dort hätte der «Seerose» ein zweites Leben als Konzertplattform eingehaucht werden sollen. Stattdessen rostete sie in Flüelen die letzten Monate still und leise vor sich hin. Und die Urner wollten sie schon länger weghaben (zentralplus berichtete).

Bis diesen Montag hätte die Seerose verschwunden sein sollen. Ist sie aber nicht. Nun ordnet der Flüeler Gemeinderat den Rückbau an, wie Gemeindepräsident Simon Arnold gegenüber zentralplus bestätigt. «Der Urner Regierungsrat muss an seiner Sitzung von morgen noch bestätigen, dass man die Seefläche für den Rückbau zur Verfügung stellt.» Der Rückbau selbst kann also in Flüelen stattfinden und soll bis spätestens Ende Jahr abgeschlossen sein. Man werde die Verantwortlichen so bald wie möglich informieren, verspricht Arnold.

Nidwalden könnte die Seerose retten

Ist das also das definitive Ende für die 48 Meter breite, 16 Meter hohe und 462 Tonnen schwere Seerose? Arnold lässt die Tür einen Spalt breit offen. «Aus dem Kanton Uri muss sie fort», sagt er. Ob dies aber rückgebaut und in Lastwagen verladen geschieht oder ob die Seerose auf dem Schiffsweg Flüelen verlässt, sei den Urnern schlussendlich egal.

«Ich bin nicht ganz glücklich, wie es lief», sagt Arnold denn auch. Er sieht eine Chance in einem redimensionierten Projekt, wie es die Stiftung «Musikpädagogisches Forschungs-Zentrum Vitznau» (MpF) aus Österreich vorsieht (zentralplus berichtete). Diese ist Eigentümerin der Seerose und sieht sich nun mit den Entscheid aus Flüelen auseinandergesetzt. Geplant wäre, dass die Abbruch- und Wiederaufbauarbeiten für das rostige Teil an einem provisorischen Anlegeplatz in Beckenried durchgeführt werden. Das Gesuch ist aktuell beim Kanton Nidwalden hängig.

Dies wäre ganz nach dem Geschmack des Flüeler Gemeindepräsidenten: «Wo sonst gibt es eine solche kulturelle Bühne auf dem See?», fragt er. Und seufzt im gleichen Atemzug, dass auch dies aufgrund bereits eingegangener Einsprachen schwierig werden dürfte (zentralplus berichtete). 

Lange war ihre Zukunft ungewiss. Doch nun geht es der längst verblichenen «Seerose» definitiv an den Kragen.

Lange war ihre Zukunft ungewiss. Doch nun geht es der längst verblichenen «Seerose» definitiv an den Kragen.

(Bild: Valentin Luthiger)

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