Das haben die Betreiber am Seetalplatz vor

Neue Bar und Bock auf mehr: Zwischennutzung NF49 legt nochmals richtig los

Die Zwischennutzung NF49 am Seetalplatz darf bis Ende 2022 bleiben – und hat noch viel vor. (Bild: zvg)

Die Zwischennutzung NF49 am Seetalplatz hat sich zu einem Treffpunkt am nördlichen Stadtrand von Luzern entwickelt. Seit Kurzem ist klar: Das Projekt kann ein Jahr länger in Emmenbrücke bleiben. Die Betreiber sagen, wieso es in der Coronakrise nicht stillstand und was in der kommenden Zeit alles passieren wird.

Mitten im Strassenknoten des Emmer Seetalplatzes, zwischen Kiesaufschüttungen und Neophyten liegt er: einer der wohl freisten Freiräume der Region Luzern. NF49 am Seetalplatz heisst die Zwischennutzung des Vereins Platzhalters, hinter dem ein Szenografiebüro, Vertreterinnen des B-Sides-Festivals und weitere Akteure stecken.

Seit 2019 hausen in den rund 40 ehemaligen Baucontainern verschiedene Vereine, Start-ups und Kulturschaffende. Vielfältige Veranstaltungen, egal ob Daydance, Kinderflohmi oder Zirkus, fanden in den letzten Jahren auf dem Platz statt.

Der ruhige Schein trügt

Und jetzt scheint es, als wäre der riesengrosse Platz in der Coronakrise brach gelegen. Doch der Schein trügt. «Bei uns war auch im vergangenen Jahr viel los. Zwar konnten wir weder Veranstaltungen durchführen noch sonst wirklich viele Gäste auf unserem Platz begrüssen. Doch unsere Mieterinnen und Mieter konnten sich auch in der vergangenen Zeit weiter entfalten und ihren Zielen und Projekten nachgehen», erklärt Greg Zeder, Cogeschäftsleiter der Zwischennutzung im Gespräch.

Zudem habe sich auch viel verändert, ergänzt Simon Schurtenberger, ebenfalls Cogeschäftsleiter des NF49. «Neue Container sind hinzugekommen, weitere neue Gesichter beleben den Platz. Die Vielfalt der Projekte bei uns bereichert unsere Zwischennutzung stark.»

So hat beispielsweise das Varieté «Caleidoskop» seinen Platz auf NF49 gefunden, verschiedene Musikprojekte studieren ihre Stücke auf dem Seetalplatz ein. Und auch ein Projekt der benachbarten Hochschule Luzern realisiert in einem zusätzlich platzierten Container Perfomances und Installationen.

3Fach-Container verwandelt sich in Buvette

«In erster Linie geht es uns jetzt erstmal darum, wieder öffentliches Leben auf den Platz zurückzubringen», erklärt Zeder. So habe die Zwischennutzung den ausrangierten Barcontainer der «Volière» von Radio 3Fach am Inseli übernehmen können. «In ihm ist nun in kurzer Zeit unsere eigene Buvette entstanden, die jeden Donnerstag ab 17 Uhr geöffnet ist.»

Und damit nicht genug: «Im Rahmen eines Zusammentreffens mit allen an Veranstaltungen interessierten Mieterinnen und Mietern zeigten viele von ihnen grosses Interesse an der Bewirtschaftung der neuen Open-air-Bar», meint Schurtenberger.

Auch Platzbeheimatete wie das Fischermanns Orchestra oder das Veranstaltungslokal Magazin haben bereits Pläne für den Sommer. So möchten Erstere so bald wie möglich wieder damit beginnen, kleinere Konzerte zu organisieren, bei denen im kleinen Rahmen Grossem gefrönt werden kann. Im «Magazin», dem zweiten Lokal der Luzerner «Molo-Bar»-Betreiber, wird noch etwas zugewartet, bis Veranstaltungen wie Partys wieder erlaubt sein werden.

Warteliste trotz Corona

Klar ist: Die Pandemie hat der Zwischennutzung, die vor Kurzem eine einjährige Verlängerung bis Ende 2022 erhalten hat, den Wind aus den hochgespannten Segeln genommen. Dennoch kam es nicht dazu, dass viele Mieter den Platz frühzeitig verlassen haben. Im Gegenteil: «Wir haben nach wie vor eine Warteliste mit Interessierten, die sich gerne in einen Container einmieten möchten», erklärt Zeder denn. Zu Leerständen kam es demzufolge nie.

«Ein langfristiger Plan für eine Zwischennutzung? Das kann es gar nicht geben!»

Greg Zeder, Cogeschäftsleiter

Wiederaufbau, Neustart und Enthusiasmus sind die treibenden Begriffe, die im NF49 das alte Feuer, das vor der Pandemie brannte, wieder entfachen sollen. Und es scheint, als hätten die beiden Cogeschäftsleiter, die unter anderem auch in Bands mitspielen und sich in anderen Kulturgemäuern engagieren, einen Plan. «Um die Zwischennutzung wieder in Fahrt zu bringen, setzen wir uns selber sehr stark für die Ankurbelung des öffentlichen Betriebs ein.»

Grundsätzlich sei es aber nicht ihr Auftrag, auf dem Platz zu veranstalten. «So werden wir uns, je nach dem, wie sich die Lage entwickelt, immer mehr wieder auf die Organisation der verschiedenen Geschehnisse auf dem Platz konzentrieren», so Zeder weiter. «Einfach mal damit loslegen, womit man starten darf» ist das Credo – da sind sich die beiden einig.

Der Plan einer Zwischennutzung

Und längerfristig? Was soll aus der Zwischennutzung im Lauf der nächsten anderthalb Jahre werden? «Ein langfristiger Plan für eine Zwischennutzung? Das kann es gar nicht geben!», erklärt Zeder schmunzelnd. «Jetzt machen wir aber alles, was wir noch machen können», ergänzt Schurtenberger sogleich und erklärt weiter: «Wir wollen bis zum Schluss ein Treffpunkt für Emmerinnen und Emmer sowie für Stadtluzernerinnen und -luzerner bleiben, mit einem grossen kulturellen Angebot und der Möglichkeit, sich mit anderen Menschen zu vernetzen.»

So konzentrieren sich die Betreiber der Zwischennutzung NF49 am Seetalplatz erst einmal auf sehr konkrete Dinge: Feierabendbier, Zirkus, kleine Konzerte und weitere Veranstaltungen sollen das Leben zurück auf den Platz bringen. Was danach kommt, steht noch in den Sternen. Was Zeder und Schurtenberger jedoch bereits verraten: «Es wird nochmal so richtig losgehen!»

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