WWF-Ranking bewertet Unis

Nachhaltigkeit: Schlechte Noten für Luzerner Hochschulen

Die Luzerner PH schneidet im WWF-Ranking besonders schlecht ab. (Bild: bic)

Seit 2017 veröffentlicht der WWF Schweiz alle zwei Jahre ein Nachhaltigkeits-Ranking der Schweizer Hochschulen. Die neuste Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt: Die Luzerner Hochschulen schneiden schlecht ab.

Der Fokus der Studie des WWF liegt auf der institutionellen Verankerung der Nachhaltigkeit an Schweizer Hochschulen. Dazu untersuchte der WWF zehn Kriterien in vier verschiedenen Dimensionen. Diese Dimensionen sind: Stakeholder, Strategie, Prozesse und Organisation.

Wie die Resultate zeigen, ist das Thema Nachhaltigkeit an den Luzerner Hochschulen noch wenig verankert. So liegt die Hochschule Luzern (HSLU) im unteren Mittelfeld des Rankings und die Pädagogische Hochschule Luzern (PHLU) wird vom WWF sogar als Nachzügler eingestuft. Schlechter als die PHLU wurde keine andere Hochschule klassiert.

PHLU steht «ganz am Anfang»

Wie die PHLU gegenüber den Verantwortlichen der Studie beim WWF angibt, stehe die Hochschule in punkto Nachhaltigkeit «noch ganz am Anfang». So sind derzeit weder im Leistungsauftrag Nachhaltigkeitsziele festgeschrieben noch existiert eine Nachhaltigkeitsstrategie. Aktuell werde jedoch die Hochschulstrategie überarbeitet und mit Aspekten der Nachhaltigkeit ergänzt.

Zudem besteht bei der Institutionalisierung der Nachhaltigkeit innerhalb der PHLU «erhebliches Ausbaupo-
tenzial», wie der WWF schreibt: Die entsprechende Fachstelle ist derzeit mit lediglich fünf Stellenprozenten besetzt und eine Nachhaltigkeitskommission existiert nicht.

Auch bei der HSLU sind keine Nachhaltigkeitsziele im Leistungsauftrag definiert, was sich negativ auf das Gesamtranking der Hochschule auswirkt. Allerdings stellt der WWF im Vergleich zur Studie im Jahr 2019 eine Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit an der HSLU fest. Der WWF schreibt in der Studie: «Die Meilensteine der letzten zwei Jahre zeigen, dass Nachhaltigkeit an der HSLU stärker in den Fokus rückte. So wurde unter
anderem die Nachhaltigkeit in der Gesamtstrategie verankert, die Fachstelle ebenso wie der Dialog mit den Student*innen institutionalisiert und ein Mobilitätskonzept entwickelt.»

Diese Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit fallen im Vergleich zu den meisten anderen bewerteten Hochschulen aber gering aus, wie der WWF konstatiert.

Positive Entwicklung festzustellen

Schweizweit beobachtet der WWF, dass das Thema Nachhaltigkeit vermehrt im Handeln der Hochschulen verankert ist. Doch Potenzial nach oben besteht noch viel. Simon Zysset, Projektverantwortlicher «Nachhaltige Hochschulen» beim WWF Schweiz, schreibt in einer Medienmitteilung: «Auch wenn die Hochschulen in den letzten Jahren Fortschritte gemacht haben, bleibt noch viel zu tun: Insbesondere bei den Zielen, die sie setzen und bei wirkungsvollen Projekten in der Zusammenarbeit mit externen Partnern.»

Am besten schnitten die ETH Zürich, die Universität Bern sowie die Universität Lausanne ab. Die Universität Luzern verzichtete auf die Teilnahme an der Umfrage. Die entsprechende Begründung liegt zentralplus nicht vor.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Meinrad Zwyssig
    Meinrad Zwyssig, 26.08.2021, 08:58 Uhr

    Guter Entscheid, nicht mitzumachen der UNILU. Nur damit jemand seinen Bullshit-Job rechtfertigen kann, braucht’s solche unnützen Studien nicht. Anstatt Geld und Strom für solche nichtssagende Paper und Rankings zu verschwenden, handelt man besser an der Front.

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