EVZ-Coach Kreis im Interview

Nach Playoff-Flop: Was sind die Konsequenzen?

Der EVZ ging mit einer geballten Ladung Fanunterstützung in die Playoffs (Bild: zvg)

Es ist vorbei für den EVZ. Nach der gestrigen Niederlage gegen den HC Lugano scheidet das Team um Headcoach Harold Kreis aus den Playoffs aus. Und dieser gesteht Fehler ein. Derweil gehen mit den Fans die Emotionen durch – zumindest auf Facebook.

Mit der gestrigen Niederlage haben die Zuger Eishockeyspieler gegen den HC Lugano auch das vierte Spiel der Playoffs verloren. Viermal in Serie musste der EVZ als Verlierer vom Platz. zentralplus hat mit Harold Kreis, Headcoach des EVZ, über die Saison, die Playoffs und die Zukunft gesprochen.

zentralplus: Wie haben Sie den gestrigen Match erlebt?

Kreis: Obwohl die Mannschaft vor dem Spiel mit einem 0:3-Rückstand in Spielen umgehen musste, waren wir alle sehr zuversichtlich und kämpferisch, die Serie in Lugano mit einem Sieg fortzusetzen. Der Spielverlauf zeigt, dass die Mannschaft zu jedem Zeitpunkt an den Sieg geglaubt hat.

zentralplus: Bis in der 57. Minute hätte es noch aufgehen können …

Kreis: Es war ein bedauerlicher Ausrutscher in der 57. Minute. Es war eine sehr bittere Niederlage.

zentralplus: Wie haben Sie das Team nach dem Match erlebt?

Kreis: Extrem enttäuscht. Es ist das zweite Jahr in Folge, dass wir aus den Playoffs ausscheiden, und ein 0:4 ist besonders bitter. Wenn man nur das Endresultat anschaut, sieht es aus, als hätten wir gar keine Chance gehabt. Das täuscht. Die Serie war umkämpfter, als das Resultat vermuten lässt.

«Es war eine sehr bittere Niederlage.»
Harold Kreis, EVZ-Coach

zentralplus: Sie haben gestern kein Time-Out genommen, als innerhalb von drei Minuten drei Tore fielen (26’, 27’ und 28’). Haben Sie einen Fehler gemacht?

Kreis: Wenn ich die Situation einen Tag später beurteile, hätte ich nach dem zweiten Gegentreffer ein Time-Out nehmen können.

zentralplus: Was hat in der Serie gegen Lugano am meisten Energie gekostet?

Kreis: Es war insgesamt eine sehr druckvolle und physische Serie. Dadurch hatten wir Mühe, in den Spielen über längere Phasen spielbestimmend zu wirken. Beide Mannschaften haben durch die druckvolle Spielweise versucht, Fehler zu erzwingen. Lugano war einfach erfolgreicher damit. Die konsequente defensive Arbeit von Lugano hat es für uns schwierig gemacht, in die gefährliche Torzone vorzudringen. Aber das ist Playoff-Hockey.

zentralplus: Es ist das zweite Jahr in Folge, dass Sie früh ausscheiden mit den Zugern. Was muss sich ändern, wenn die nächste Saison erfolgreicher werden soll?

Kreis: Erste Gespräche haben heute stattgefunden, um die momentane Situation zu analysieren und in allen Bereichen zu hinterfragen, was wir ändern müssen für die Zukunft. Dies beinhaltet unter anderem Gespräche mit Trainern und Spielern.

«Die Playoffs waren für uns eine grosse Enttäuschung.»
Harold Kreis, EVZ-Coach

zentralplus: Wenn Sie auf die Saison zurückschauen, wie beurteilen Sie diese?

Harold Kreis: Wir haben eine gute Qualifikationsrunde gezeigt. Der 4. Schlussrang nach 50 Spielen ist ein souveränes Ergebnis. Wir hatten wenig Verletzte und sind insgesamt zufrieden mit der Qualifikation. Aber man muss auch bedenken, dass die Qualifikation und die Playoffs zwei paar Stiefel sind. Die Qualifikation ist mit den Playoffs nicht zu vergleichen. Die Playoffs waren für uns eine grosse Enttäuschung.

Niederlage wirft hohe Wellen

Die Enttäuschung nach dem gestrigen Playoff-out war nicht nur bei den Spielern gross. Bei den Fans war sie sogar riesig. Im EVZ-Forum gehen die Wellen hoch und auch auf der EVZ-Facebook-Gruppe ist der Groll spürbar. Man ärgert sich auf Deutsch und Englisch – vielleicht versteht der deutschkanadische Trainer das dann besser.

Arsch und Nasen, eine Anatomielektion mit Eishockeyfans. Und wenn wir beim Medizinischen sind: Einem Fan wird es nach der Niederlage sogar übel.

 

Ein anderer Fan ist dermassen enttäuscht, dass er gewissen EVZ-Mitarbeitern sogar einen Berufswechsel nahelegt.

 

Doch es hat auch stillere Gemüter unter den Fans. Einer ruft zu mehr Vernunft auf. Denn schliesslich kann man sich auch ab den Niederlagen anderer freuen. Auch das ist Sport.

Und siehe da, es funktioniert. Die Töne werden sanfter …

 

Aber eines muss man dem geschändeten EVZ-Fanherz lassen. Sie haben Galgenhumor, die Fans.

 

 

Wenn nur diese bittere Niederlage nicht wäre. Die macht den Fans grausam zu schaffen:

Aha. Und à propos Arsch aufreissen …

 

Also wirklich.

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