Regierungsrat genehmigt Projekt zur Neuausrichtung

Nach Jahren der Krise: Neustart für Zuger Informatik

Vor drei Jahren verlochte der Kanton Zug über drei Millionen Franken in ein IT-Projekt, das am Ende scheiterte. Es folgten ein politisches Erdbeben und der Abgang des Amtsleiters. Nun hat der Regierungsrat die Neuausrichtung der Informatik gutgeheissen. Was in den nächsten vier Jahren umgestellt wird, ist aber noch nicht im Detail geklärt.

Die Informatik des Kantons Zug wird neu aufgegleist. Der Regierungsrat hat dem Programm für die «Neuausrichtung der Informatik Zug» zugestimmt. Ernst Portmann, seit 1. Juli interimistischer Leiter des Amtes für Informatik und Organisation (AIO), wird das Programm leiten. Die Neuausrichtung soll in den nächsten vier Jahren erfolgen.

Enger mit Gemeinden zusammenarbeiten

Mit dem neuen Programm wird die Informatik und deren Projekte zentralisiert – soweit möglich. Nicht nur die kantonalen Ämter und Direktionen sollen die Serviceleistungen der Zuger Informatik beziehen können, sondern auch die Gemeinden. Bereits im Juni haben Kanton und Gemeinden mitgeteilt, dass sie künftig in der Informatik verstärkt zusammenarbeiten wollen (hier geht’s zum Artikel).

Inhaltlich ist aber noch einiges offen. Wie die einzelnen Projekte ausgestaltet werden, sei noch im Detail zu definieren, teilt der Regierungsrat mit. Auch die strategische Ausrichtung wird neu ausgearbeitet. Vorgesehen ist ein Dienstleistungszentrum, das alle zentralen Informatikleistungen – Beratung, Betrieb und Support – für Direktionen, Ämter, Gemeinden, Schulen und angeschlossene öffentliche Institutionen zur Verfügung stellt. Diese haben einen Ansprechpartner und können ihre Leistungen aus einer Hand beziehen.

Lange Vorgeschichte

Mit diesem Vorhaben will die Regierung die Informatik für die Zukunft fit machen – das wurde nach den schwierigen letzten Jahren nötig. Das Zuger Informatikamt war in den letzten Jahren geprägt von Problemen und einem mittelgrossen Skandal (zentralplus berichtete). 2013 kam aus, dass 3,5 Millionen Franken in ein gescheitertes Software-Projekt für die Zuger Einwohnerkontrolle investiert wurde. Die Entrüstung in Zug war gross. Eine Kommission nach sich der Sache an und untersuchte den Vorfall umfassend.

2014 dann verlangte der Zuger Kantonsrat per Motion eine neue IT-Strategie. Und die wird nun mit neuen Köpfen in Angriff genommen, denn letzten Mai verkündete der Leiter des kantonalen Amts für Informatik und Organisation seinen sofortigen Rücktritt an, weil er die Neuausrichtung nicht mit trug.

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