Mehr Sicherheit wegen Unfall der MS Diamant

Nach Havarie: Massiver Umbau der Luzerner Dampfschiffe

Nun sind die Ergebnisse der Untersuchung des Schiff-Unfalls da.

(Bild: Montage jav)

Nach den Schrecken beim Unfall der MS Diamant im Dezember bei Kehrsiten wurde nun der Untersuchungsbericht vorgestellt. Dieser verlangt nach Massnahmen. Die konkreten Vorschläge führen jedoch zu grossen optischen Veränderungen auf dem Vierwaldstättersee.

Am 7. Dezember 2017 rissen Felsen massive Löcher in den Rumpf der MS Diamant. Das SGV-Schmuckstück drohte nach nur einem halben Jahr im Einsatz bereits zu sinken. Ein Schock für die Passagiere, die SGV, aber auch für die Öffentlichkeit. Sind doch die Schiffe auf dem Vierwaldstättersee ein Wahrzeichen für die Region und ein immenser Touristenmagnet.

Suche nach den Gründen

An besagtem 7. Dezember verhinderten 65 Einsatzkräfte Schlimmeres. Doch für die Zukunft muss tiefer gegraben werden. Obwohl die Diamant mit modernster Navigationstechnik ausgerüstet ist, der See ist unberechenbar und wenn sich unter der Wasseroberfläche Felsen verschieben, wird das nicht immer gleich erkannt.

Die eidgenössische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat den Unfall untersucht und am 29. März den Untersuchungsbericht im Fall «Diamant» veröffentlicht. Die Ergebnisse zur Untersuchung sind im Bericht zusammengefasst, der zentralplus vorliegt. Auslöser war eine bisher ungeklärte Verschiebung submariner Steinformationen am Seegrund.

Felder sollen es richten

Nun werden, basierend auf dem Untersuchungsbericht, konkrete Massnahmen vorgeschlagen, die solche Unfälle wie den der MS Diamant künftig verhindern sollen. Die modernen SGV-Schiffe, die MS Saphir, Diamant und die MS Cirrus, werden deshalb mit einem verstärkten Rumpf versehen.

«Am Anfang wird immer mehr Lärm um Veränderungen gemacht.»
Stefan Schulthess, Direktor der SGV

Die grösste Veränderung jedoch wird die Dampfschiffe betreffen. Da sich der Wasserspiegel um einige Zentimeter gesenkt hat und die Felsen an den Ufern daher zur Bedrohung für die altehrwürdigen Dampfer geworden sind, schlägt die SUST vor, eine Art «Rundumfelder» anzubringen. Die werden weltweit in grossen Häfen und auf hoher See eingesetzt.

Dabei handelt es sich um einen massiven Schlauch, der rund um die Schiffe angebracht wird. Diese Seitenwülste aus aufblasbarem Silikon verhindern, dass das Schiff bei Kontakt mit Stein Schaden nimmt. Die Kapitäne dürften sich also zukünftig einen etwas schnittigeren Fahrstil erlauben.

Sicherheit geht vor: So werden sich die Dampfschiffe auf dem Vierwaldstättersee schon bald präsentieren.

Sicherheit geht vor: So werden sich die Dampfschiffe auf dem Vierwaldstättersee schon bald präsentieren.

(Bild: Montage jav)

So wird’s gemacht

Stefan Schulthess, Direktor der SGV, begrüsst die Vorschläge und betont: «Wir haben uns bereits mit den Nautikern und Planern zusammengesetzt. Im Moment gehen wir davon aus, dass sich die Flotte der SGV bereits im Sommer in ihrer neuen Optik präsentiert.» Er sei überzeugt, dass sich auch die Einheimischen schnell an die orangenen Farbtupfer gewöhnen würden. «Am Anfang wird immer mehr Lärm um Veränderungen gemacht. Nach ein paar Monaten werden die Seitenwülste von unseren Dampfschiffen nicht mehr wegzudenken sein.»

Die Dampferfreunde zeigen sich hingegen weniger begeistert. Präsident Damian Müller: «Es handelt sich um eine Verschandlung unserer historischen Dampfschiffe. Wir werden uns gegen diese zu wehren wissen.» Auch Postkartenhändler und Touristenshops zeigen sich verunsichert. «Plötzlich sind all meine Dampfschiff-Postkarten veraltet. Wir müssen ein komplett neues Sortiment ankaufen», echauffiert sich eine Händlerin in der Luzerner Kleinstadt.

Zusätzliche Sicherheitsmassnahmen

Neben den Silikonfeldern sollen alle Schiffe der SGV für den absoluten Notfall mit aufblasbaren Rettungsinseln bestückt werden. Diese öffnen sich innert Sekunden und bieten durch die darauf angebrachten Plastikpalmen auch Schutz vor Sonnenstichen und Dehydrierung.

Alternative Designs wie aufblasbare Riesen-Flamingos würden selbstverständlich ebenfalls in Betracht gezogen. «Seit Miley Cyrus› Flamingo-Post auf Instagram kommt man daran nicht mehr vorbei», weiss Schulthess.

Doch Sicherheit ist nicht gleich Sicherheit

Mit den aufblasbaren Optimierungen ist jedoch nicht allem Genüge getan. Im anglo-amerikanischen Sprachraum wird die Sicherheit mittlerweile in «Safety» und «Security» getrennt. Eine Differenzierung, welche auch in der Touristenstadt Luzern Thema wird. Reedereien beschäftigen mittlerweile ganze Abteilungen mit dem Thema Security, dem Schutz von Schiff und Passagier vor Kriminellen oder Terroristen. Nun zieht die SGV nach.

Deshalb werden die Schiffe nun mit modernster Kameratechnik, mit Nahkampf-ausgebildetem Sicherheitspersonal und Schallkanonen ausgestattet. Auch Unterwasser-Kameras sollen vor dem Anbringen von Sprengstoffpaketen durch Taucher unter der Wasseroberfläche schützen.

Bedient vom Kapitän, werden künftig bei Enter-Versuchen Schallkanonen zum Einsatz kommen: Die Long Range Acoustic Devices (LRAD) ähneln riesigen Scheinwerfern und sollen verdächtige Boote auf Distanz halten. Der erste Schallkanonen-Test werde an Fronleichnahm stattfinden. Wenn auch die Bruderschaft der Herrgottskanoniere ihre Kanonen testet.

An der MS Diamant wird fleissig gearbeitet. Doch bald starten auch Umbauten an weiteren Schiffen der SGV-Flotte.

An der MS Diamant wird fleissig gearbeitet. Doch bald starten auch Umbauten an weiteren Schiffen der SGV-Flotte.

(Bild: Luzerner-Dampfschiff.ch / Bruno Gisi)

Hinweis der Redaktion: Herzlichen Dank für die vielen Rückmeldungen. Natürlich handelt es sich hier um einen 1. April-Scherz! Wir hoffen, Sie haben sich amüsiert!

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Roli Greter
    Roli Greter, 01.04.2018, 12:41 Uhr

    Alle Jahre wieder…

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    • Profilfoto von Silvano
      Silvano, 01.04.2018, 13:55 Uhr

      Ein guter Aprilscherz, aber zu unrealistisch!

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