Mall, Zugerland und Co. nach dem Lockdown

Nach dem Shoppen zum Schönheitschirurgen

Die Mall of Switzerland in Ebikon ist das jüngste, grosse Einkaufszentrum der Schweiz. (Bild: zvg)

Experten rechnen damit, dass der Lockdown als Brandbeschleuniger für die grossen Shopping-Center wirkt. Die Luzerner und Zuger Einkaufshäuser beschwichtigen – und wollen mit neuen Angeboten trumpfen.

Ein aktueller Marktreport zeigt düstere Aussichten: Rund ein Viertel der Shoppingcenter in der Schweiz wird verschwinden. Der Grund: Das grösste Warenhaus ist heute das Internet. Und: Der Lockdown soll zu einer Beschleunigung des Untergangs der Konsumtempel führen. Das berichtet die «Luzerner Zeitung».

Bereits in den letzten zehn Jahren verloren die 20 umsatzstärksten Zentren in der Schweiz rund 450 Millionen Franken Umsatz. Darunter sind auch einige aus der Region:

Die grössten ihrer Art in Zug und Luzern sind das Shopping Center Emmen (Umsatz: 221 Millionen Franken), das Zugerland in Steinhausen (214 Millionen), das Einkaufszentrum Surseepark (174 Millionen) und das Metalli in Zug (161 Millionen).

Mall of Switzerland kommuniziert den Umsatz nicht

Zwei Beispiele: Der Surseepark machte im vergangenen Jahr 10 Prozent weniger Umsatz – was laut Betreiber Migros auch einem Umbau geschuldet ist. Beim Zugerland waren es Minus 3,44 Prozent.

In der Statistik der Studie taucht das neueste Einkaufszentrum, die Mall of Switzerland, gar nicht auf. Das liege daran, dass ihre Besitzer die Umsätze nicht kommunizieren. Gegenüber der Zeitung geben sie Auskunft, den Lockdown gut verkraftet zu haben: «Im Vorjahresvergleich verzeichneten wir für den Mai eine Zunahme der Besucherfrequenz von rund 16 Prozent.»

Surseepark wird zum Gesundheits-Zentrum

Eine Chance für die Einkaufszentren sehen Experten im Branchenmix. So sei etwa der Einzug von Gesundheitsangeboten wie Arzt- oder Physio-Praxen aber auch Kosmetikstudios oder Schönheitschirurgen eine Möglichkeit, den Kunden auf die Verkaufsfläche zu bringen. Die Migros als Betreiberin will etwa das Angebot im Surseepark in diese Richtung ausbauen.

Concept Stores und die Verknüpfung von Online- und Offline-Angeboten sind eine weitere Strategie, sich gegen weiteren Umsatzverlust zu stemmen. Experte Marcel Stoffel fasst zusammen: «Einkaufszentren müssen soziale Treffpunkte, Freizeit- und Erlebnisdestinationen sein, anders geht es nicht.»

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon