Zuger Polizei ermittelt gegen 22 Personen

Mutmassliche Corona-Kreditbetrüger ergaunerten fast vier Millionen Franken

Teilweise hoben die Verdächtigen das Geld ab, sobald die Kredite überwiesen wurden. (Bild: ber)

Die Corona-Kredite des Bundes sollen Firmen und Betriebe retten. Doch auch in Zug gibt es schwarze Schafe, die sich an den unbürokratisch verteilten Krediten bereichern wollen. Die Zuger Strafverfolgungsbehörden haben bereits zwanzig Strafverfahren eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug und die Zuger Polizei ermitteln derzeit gegen mutmassliche Covid-Kreditbetrüger. 22 Personen stehen unter Verdacht. Es handelt sich um 19 Männer und drei Frauen unterschiedlichster Nationalitäten.

Bei elf Hausdurchsuchungen an zahlreichen Standorten in mehreren Kantonen wurden umfangreiche Dokumente und zahlreiche Datenträger sichergestellt. In einigen Fällen ist es gelungen, Bankkonten mit namhaften Geldbeträgen zu sperren, wie die Zuger Polizei mitteilt.

«Oftmals wurden die gewährten Kredite jedoch umgehend auf ein ausländisches Bankkonto transferiert», heisst es in der Mitteilung weiter. Andere Verdächtige haben Bargeldbezüge in der Höhe von jeweils mehreren Zehntausend Franken vorgenommen.

Auch bei der Kurzarbeit wird geschummelt

Im Vordergrund stehen die Vorwürfe Betrug (Täuschung über die Umsatzhöhe und die Verwendung der Kredits), Urkundenfälschung sowie Geldwäscherei. Die Beschuldigten werden verdächtigt, bei verschiedenen Banken mit unwahren Angaben Covid-Kredite erhalten zu haben.

Der mutmassliche Deliktsbetrag beläuft sich insgesamt auf rund 3.8 Millionen Franken, wie die Zuger Polizei mitteilt. Weiter besteht in einigen Fällen der Verdacht, dass Kurzarbeitsentschädigungen für nicht mehr oder gar nie angestellte Mitarbeitende bezogen wurden. Zudem wurden teilweise schon über eine längere Zeit keine Sozialabgaben bezahlt.

Die teilweise komplexen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und dauern weiter an.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Timo Hatt
    Timo Hatt, 15.10.2020, 20:18 Uhr

    Es bleibt zu Hoffen, das drakonische Strafen folgen werden. Aber solche Leute wollen das Geld und lassen dann alles über sich ergehen. Traurige Sache. Das Geld ist wohl weg. Auf der anderen Seite wird der SBB alles in den Rachen geworfen. Wann zahlen Diese zurück?

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