Preisabsprachen enden teuer

Luzerner Firma Musik Hug mit 445’000 Franken gebüsst

Gemeinsam mit La Bottega del Pianoforte und Steinway & Sons hat Musik Hug vor zehn Jahren unzulässige Preisabsprachen vorgenommen. Das kommt das Unternehmen nun teuer zu stehen.

Saftige 445'000 Franken muss das Traditionsunternehmen Musik Hug blechen. Dies entschied das Bundesverwaltungsgericht, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Es geht um einen alten Fall. Die Preisabsprachen hatte das Unternehmen, das sich mittlerweile im Besitz des Luzerner Familienunternehmens Musikpunkt AG befindet, schon vor zehn Jahren gemacht.

die Wettbewerbskommission (Weko) verhängte daraufhin 2015 eine Busse von 445'000 Franken. Gegen diese ging Musik Hug ein. Die Firma wollte bezwecken, das die Busse auf 0 Franken reduziert wird. Dies, weil die Busse wirtschaftlich nicht tragbar sei. Eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht jedoch blieb erfolglos.

Der Entscheid sei verhältnismässig

Zwar hatte die Weko die finanzielle Lage des Unternehmens berücksichtigt und die ursprüngliche Busse von 1,3 Millionen Franken auf 445'000 gesenkt, diese muss die Firma nun jedoch begleichen. So das Verdikt des Bundesverwaltungsgericht, welches den Weko-Entscheid als «nachvollziehbar, schlüssig und verhältnismässig» bezeichnete.

Musik Hug hatte gehofft, ohne Busse davon zu kommen, da sich das Unternehmen damals selber angezeigt hatte und gemäss Gesetz die erste Selbstanzeigerin Anrecht auf vollständigen Sanktionserlass erhält. Dies, weil der Weko damit ermöglicht wird, ein Kartellverfahren zu eröffnen.

Nun kam jedoch das Gericht zum Schluss, dass das Unternehmen Bottega die erste Selbstanzeige eingereicht hatte.

Unglücklicher Zeitpunkt

Dass der Entscheid des Gerichts mitten in der Coronakrise verkündet wurde, ist für das Unternehmen unglücklich. Das Unternehmen habe gemäss Angaben der Geschäftsleitung mit grossen Umsatzeinbussen zu kämpfen.

Noch ist unklar, ob Musik Hug den Entscheid vor Bundesgericht anfechten wird.

Luzerner Firma Musik Hug mit 445’000 Franken gebüsst
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


4 Kommentare
  • Profilfoto von Andy Bürkler
    Andy Bürkler, 17.04.2020, 17:18 Uhr

    Auch so kann man ein Traditionsunternehmen zerstören.
    Tolle Leistung Weko.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Hugo Ball
      Hugo Ball, 17.04.2020, 20:38 Uhr

      Was ist denn das für eine Aussage?! Wer mit illegalen Preisabsprachen operiert, nimmt das Risiko bewusst in Kauf und delinquiert. Die Schuld der WeKo in die Schuhe zu schieben, welche ja vom BG bestätigt wird, ist einfach nur peinlich und lächerlich. Musik Hug hätt’s sich halt vorher überlegen sollen!

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 17.04.2020, 21:15 Uhr

      Und ich hätte schwören können, dass vom Bundesverwaltungsgericht die Rede ist.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 17.04.2020, 22:16 Uhr

      Was, Hugo Ball, ja auch ganz und gar nicht korrekt argumentiert ist, da ja mittlerweile eine völlig neue Eigentümerschaft das schwer angeschlagene Unternehmen dankenswerterweise übernommen und am Leben erhalten hat. Eine Eigentümerschaft, die mit Klavierhandel zuvor nichts zu tun hatte.
      Würde sogar Tristan Zsara sagen.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon