Dringliches Postulat

Mooshüsli-Badi: SVP Emmen liebäugelt mit Auslagerung

Die Badi Mooshüsli in Emmen steht vor Veränderungen. (Bild: Badeanlagen Mooshüsli/Luzern Tourismus)

Das defizitäre Schwimmbad Mooshüsli soll attraktiver werden, darin ist man sich in Emmen einig. Die SVP bringt jetzt eine Auslagerung der Anlage ins Gespräch. Und fordert: Solange kein Betriebskonzept vorliegt, soll die Gemeinde keinen Rappen investieren.

Für die Bevölkerung ist es eine Attraktion, für die Gemeinde ein Kostenpunkt: das Schwimmbad Mooshüsli in Emmen. Die Politik entschied im Mai, dass die Preise überdenkt werden. Zur Diskussion steht zum Beispiel ein Modell, wie man es in Skigebieten kennt: Wenn der Andrang gross ist, könnte der Eintritt mehr kosten als an wolkenverhangenen Tagen. Der Gemeinderat nimmt mögliche Modelle jetzt unter die Lupe.

Das geht der SVP allerdings zu wenig weit. Es brauche mehr, als nur eine Anpassung der Eintrittspreise, sagt Parteipräsident und Einwohnerrat Marco Paternoster. Denn in den nächsten Jahren wird eine kostspielige Auffrischung von Hallenbad, Freibad und Restaurant fällig. «Wir befürchten, dass dieses Geld in einer Blitzaktion ohne Mehrwert verschwendet wird», sagt Paternoster und erwähnt das Schulhausprovisorium Erlen als abschreckendes Beispiel.

Kein Geld ohne Betriebskonzept

Seine Fraktion hat deshalb ein dringliches Postulat eingereicht. Darin verlangt sie, dass jegliche Investitionen sistiert werden, bis ein Betriebskonzept vorliegt. Damit soll verhindert werden, dass unnötig Geld für Sanierungen investiert werden. «Es gibt kein Betriebskonzept oder Businessplan. Wenn das eine Firma in der Privatwirtschaft tun würde, wäre sie schon lange Bankrott», sagt Paternoster, der sich seit über 15 Jahren zu den Stammgästen im Mooshüsli zählt. «In dieser Zeit hat sich eigentlich nichts verändert.» Die Situation sei unbefriedigend.

Darum will die SVP prüfen, ob der Betrieb der Badeanstalten ausgelagert werden könnte. Das wäre kein Novum: In der Stadt Luzern werden Hallenbad sowie die Freibäder Tribschen und Zimmeregg seit längerem von einer AG geführt. Auch in Emmen war eine Auslagerung im Zuge der Verwaltungsreform schon einmal angeschnitten.

Der Blick über den Tellerrand hinaus

In der Region Luzern wird derzeit ohnehin diskutiert, ob jede Gemeinde auf eigene Faust ein Hallenbad betreiben muss – oder ob es nicht Synergien gäbe. Eine Zusammenarbeit der Bäder in Luzern, Emmen, Ebikon, Horw und Kriens wird aktuell geprüft. Erste Resultate werden im Herbst erwartet (zentralplus berichtete).

Dem Gemeinderat ist bewusst, dass die Badi attraktiver und belebter werden muss. Dazu sollen unter anderem neue Angebote und Events ins Auge gefasst werden. Ein erster Vorgeschmack darauf gibt es bald: Ende August findet auf der Liegewiese des Freibads das erste Openair Kino z’Ämme statt (zentralplus berichtete).

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon