«Moorerlebnistag» auf dem Zugerberg

Diee Zuger Baudirektion und die Korporation Zug laden die Bevölkerung zu einem «Moorerlebnistag» ein. Anlass ist das Jubiläum «25 Jahre Moorregeneration». Früher hat der Kanton Zug Pionierarbeit geleistet mit seiner Methode zum Erhalt der Moore. 

Neben viel Anschauung und Information bietet der Erlebnistag am Samstag, dem 20. September auch Gelegenheit, die Zuger Regenerationsmethode kennenzulernen und dabei sogar selber Hand anzulegen. Laut der Zuger Baudirektion sei kaum bekannt, dass der Kanton Zug einen Spitzenplatz einnehme, wenn es um die Moore geht: In keinem anderen Kanton ist deren Flächenanteil grösser. Weil die Moore vorab im letzten Jahrhundert zur Torfgewinnung vielerorts trocken gelegt wurden, geniessen sie heute in der ganzen Schweiz gesetzlichen Schutz. Allerdings sind die Entwässerungsgräben aus früheren Zeiten nach wie vor eine grosse Gefahr: Ohne Gegenmassnahmen drohen die Moore auszutrocknen. Der Lebensraum einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt würde damit unwiederbringlich verlorengehen.

25 Jahre Zuger Moorregeneration

«In Zug hat man diese Gefahr schon früh erkannt», so Baudirektor Heinz Tännler. Der Kanton engagiere sich seit nunmehr 25 Jahren für die Wiedervernässung und den Schutz der Moore. An der Dringlichkeit dieser Aufgabe habe sich nichts geändert, im Gegenteil. «Die Moorgebiete bereichern nicht nur unsere Naturlandschaften, die angesichts der dynamischen Siedlungsent-wicklung zunehmend unter Druck geraten. Sie sind als CO2-Speicher auch bedeutend für den Klimaschutz und als Wasserspeicher bei Extremereignissen immer wichtiger.» Der Regierungs-rat habe deshalb dem Erhalt der natürlichen Ressourcen bei seinen Strategiezielen hohe Priori-tät eingeräumt. «Mit der Regeneration der Jahrtausende-alten Hochmoore leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu.»

Zug leistet Pionierarbeit

In den kommenden Tagen beginnt nun die Baudirektion – gemeinsam mit der Korporation Zug – mit einem weiteren Projekt zur Regeneration der Zuger Moore. Es handelt sich in diesem Fall um das Eigenried, eines der schönsten und wertvollsten Moore im Kanton. Xaver Moos, Ver-waltungsrat der Korporation Zug: «Da diese Regenerationsmassnahmen in der Regel in unzugänglichen Schutzgebieten und somit unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, möchten wir den Projektstart auf dem Zugerberg als Schaufenster für die interessierte Bevölkerung nutzen. Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern Gelegenheit bieten, über provisorische Stege ins Hochmoor zu gelangen und dort die Regenerationsmassnahmen in Natura mitzuerleben.» Gezeigt wird namentlich die sogenannte Zuger Methode, die laut der Baudirektion weiterherum Beachtung finde und mittlerweile sogar im Ausland angewendet werde. Es sei eine ebenso simple wie erfolgreiche Technik, um den Wasserstand im Moor wieder anzuheben. Sie basiert darauf, die ehemaligen Entwässerungsgräben mit Holztafeln einzustauen und anschliessend mit Sägemehl zu verfüllen. Beim «Moorerlebnistag» dürfen Besucher dabei selber mithelfen.

Rundgang mit betreuten Posten

Ergänzend zur Präsentation der «Zuger Methode» wird im Gebiet «Ewegstafel» ein Rundweg ausgesteckt. Er ist rund zwei Kilometer lang, startet beim Restaurant Hintergeissboden und führt an vier betreuten Posten vorbei. Dort informieren Fachleute über einzelne Aspekte der Zuger Moore, insbesondere über jenes im Eigenried. So erhalten Besucher etwa Auskunft über die Entstehungsgeschichte der Moore, über ihre Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, über den Torfabbau im vergangenen Jahrhundert und über die Regenerationserfolge in den vergangenen 25 Jahren. Nicht zuletzt wird auf dem Rundgang erläutert, wo das Eigenried in den kommenden Jahren wieder vernässt werden soll.

Der «Moorerlebnistag» findet am 20.September statt. Bei schlechtem Wetter wird der Anlass auf den 27. September verschoben. 

«Moorerlebnistag» auf dem Zugerberg
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon