So arbeitet die Polizei künftig

Luzerner Polizei will mit Kindern Verbrechen bekämpfen

Jeder Erfolg in der Prävention ist Gold wert, sagt Jörg Wobmann, Chef der Kriminalpolizei. (Bild: PLU)

Die Luzerner Polizei will ihr Korps um 118 Stellen aufstocken – und vermehrt auf die Prävention setzen. Wir sagen dir, was die Polizei heute schon macht, damit Verbrechen gar nicht erst passieren.

Mit der Organisationsentwicklung 2030 wird bei der Luzerner Polizei vieles anders. Der umstrittenste Punkt: Die Hälfte der Polizeiposten werden geschlossen (zentralplus berichtete). «Es ist besser in mobile Mitarbeitende zu investieren als in leerstehende Büroräumlichkeiten», sagte dazu Regierungsrat Paul Winiker diese Woche an einer Pressekonferenz.

Er und Polizeikommandant Adi Achermann sind überzeugt, dass es wegen der wachsenden Bevölkerungszahl auch mehr Polizisten braucht. 118 zusätzliche Vollzeitstellen beantragen sie im Parlament (zentralplus berichtete). Die meisten Zugänge soll die Sicherheits- und Verkehrspolizei bekommen, nämlich 66 Stellen. Die Kriminalpolizei soll um 36 Stellen aufgestockt werden.

Ein wichtiger Baustein der Sicherheit ist die Prävention

«Jede erfolgreiche Prävention erspart uns ein Ermittlungsverfahren», sagt Jörg Wobmann, Chef der Kriminalpolizei. In seiner Abteilung setzt er grosse Hoffnungen in das Tool «Picar». Dieses Analysetool hat seinen Fokus auf seriellen Vermögensdelikten, insbesondere Einbruch-, Laden- und Trickdiebstahl, sowie auf Gewalt- und Sexualdelikten. Die Software analysiert polizeiliche Daten wie Ort, Tathergang, Tatwerkzeug und Deliktgut. Es erkennt, wo es zeitlich und räumlich zu besonders vielen Verbrechen kam – und künftig kommen könnte (zentralplus berichtete).

Die meisten von uns haben im Leben selten oder gar nie Kontakt mit Kriminalität. Doch hinter den Kulissen hat die Kriminalpolizei einiges zu tun. Wegen Wirtschaftsdelikten oder Drogenhandel hat die Polizei alle Hände voll zu tun. «Vor allem bei Betäubungsmitteln stellen wir einen sehr grossen Handel im Kanton Luzern fest. Da sind wir gefordert, teilweise überfordert», sagt Wobmann. Überfordert, weil es schlicht zu viele Fälle sind, um alle zu bearbeiten.

Warum die Polizei bei der Prävention schon bei den Kindern ansetzt? Dies erfährst du im Video:

Die Fallzahlen werden bis um 25 Prozent pro Jahr ansteigen

Einen regelrechten Kampf gegen Windmühlen führt die Polizei in der Kriminalität im Internet. «Gerade letzten Mittwoch hatten wir eine Tagung der schweizerischen Kriminalpolizei-Chefs», sagt Wobmann. Experten erzählten auf der Tagung, dass sie davon ausgehen, dass sich im Bereich Cybercrime die Fallzahlen um bis zu 25 Prozent pro Jahr erhöhen werden.

Im Video schildert uns Pius Ludin die beeindruckenden Zahlen. Kommandant Adi Achermann sagt uns, wie die Luzerner Polizei so viele Leute finden will.

Dabei hat die Polizei auch «analog» schon genug zu tun. Das Telefon klingelt auf der Einsatzleitzentrale dauernd. «Im letzten Jahr waren es rund 109’000 Anrufe», sagt Pius Ludin, Chef der Sicherheits- und Verkehrspolizei. Dazu zählen alle Anrufe auf die Nummer 112, 117 und 118. Am Ende hat diese hohe Anzahl Anrufe rund 40’000 effektive Einsätze ausgelöst.

Nicht nur auf der Einsatzleitzentrale ist die Arbeitsbelastung hoch. Die Polizisten auf der Strasse erleben intensive Arbeitstage. «Eine Patrouille kann pro Arbeitstag rund 20 Einsätze haben», sagt Ludin.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Medienkonferenz im Rathaus am 4. Mai 2022
  • Gespräche vor Ort mit Adi Achermann, Pius Ludin und Jörg Wobmann
  • Medienmitteilung der Luzerner Polizei

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