Spielerverträge laufen aus

Mit Mario Frick kommt Bewegung in die FCL-Garderobe

Er muss schnell wissen, wem er auf seiner Mission Ligaerhalt vertrauen kann: FCL-Trainer Mario Frick. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Dem FC Luzern droht der Abstieg aus der Super League. Darum muss der Tabellenletzte dringend Qualität auf dem Transfermarkt einkaufen. Und darum wird vorerst kein arrivierter Spieler seinen auslaufenden Vertrag mit dem FCL verlängern. Der neue Cheftrainer Mario Frick muss schnell wissen, wer ihm auf der Mission Ligaerhalt helfen kann.

Nach Abschluss einer miserablen Vorrunde kommen in der angebrochenen Winterpause spannende Tage auf den FC Luzern zu. Dieser stellte am Mittwoch vor Weihnachten Mario Frick als seinen neuen Cheftrainer vor (zentralplus berichtete). Der 47-jährige Liechtensteiner hat den Auftrag übernommen, die Luzerner vor dem erstmaligen Fall in die Zweitklassigkeit seit 2003 zu bewahren.

Um die Herausforderung meistern zu können, wird Sportchef Remo Meyer den FCL-Kader in dem ab dem 16. Januar offenen Winter-Transferfenster aufforsten müssen. Nach der Demontage der Abwehrspieler Holger Badstuber und Patrick Farkas (zentralplus berichtete), die den Klub bereits verlassen haben, steht wohl auch der Abgang von Innenverteidiger David Domgjoni bevor. Auf eine entsprechende Frage von zentralplus stellte Mario Frick klar: «In die Trennung von Holger Badstuber war ich nicht involviert.»

Der grösste Handlungsbedarf der Luzerner im Personalbereich besteht folglich in der Defensive. In der Vorrunde hat der FCL im Durchschnitt zwei Tore pro Match kassiert. Mehr Qualität und Persönlichkeit im Verhindern von Gegentoren tut dringend Not.

Der FCL mit den Werten eines designierten Absteigers

Aber die Neubestückung der Abwehr ist bloss ein Teilbereich der Personalplanung, die Mario Frick so bald wie möglich erarbeiten muss. Auch im Spiel nach vorne ist der FCL nicht über die Werte eines möglichen Absteigers hinausgekommen. In den 18 Vorrunden-Spielen traf er bloss 20-mal.

Dazu muss man wissen: Auf dem Transfermarkt im Winter werden viel mehr Desperados als Trouvaillen feilgeboten. Mario Frick wird eine Antwort auf die Kardinalsfrage finden müssen: Welchen aktuellen FCL-Spielern traut er es zu, dass sie ihren Beitrag zum guten Gelingen seiner Mission Ligaerhalt leisten können und wollen?

«Ich will meinem vormaligen Arbeitgeber nicht alle guten Spieler abjagen.»

FCL-Trainer Mario Frick

Nur ein klug durchdachter Personalplan und eine enge Führung auf technischer, taktischer und mentaler Ebene werden es Mario Frick ermöglichen, die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen zu können. Das HR-Management wird das sportliche Wohl des FCL in den nächsten Monaten massgeblich beeinflussen.

FCL: Oktett steht vor ablösefreiem Abgang

Acht der aktuell 25 Luzerner Kaderspieler besitzen per dato einen zum Saisonende auslaufenden Vertrag. Sie heissen Marius Müller (28/Torhüter), Marvin Schulz (26/Verteidiger), Christian Gentner (36/Captain und Mittelfeldspieler), Martin Frydek (29/Verteidiger), Tsiy Ndenge (24/Mittelfeldspieler), Silvan Sidler (23/Verteidiger), Simon Grether (29/Verteidiger) und Vaso Vasic (31/Torhüter).

Für die Luzerner Vereinsverantwortlichen ist es vielleicht die letzte Chance, wenigstens noch etwas Geld mit dem Transfer von einem oder mehreren dieser Spieler machen zu können.

Denn nur ein Ergänzungsspieler, der kein Interesse bei Vereinen ausserhalb von Luzern auszulösen vermag, wird die Zusammenarbeit mit dem FCL vorzeitig verlängern, solange dieser in Abstiegsgefahr schwebt. Das Oktett wird den Klub im kommenden Sommer ablösefrei verlassen dürfen.

FCL-Trainer Mario Frick liefert ein paar Anhaltspunkte

Mario Frick wollte sich jüngst nicht konkret zu seinen Kaderplänen beim FCL äussern und verwies darauf, dass er sich in den nächsten Tagen mit Sportchef Remo Meyer auf eine Vorgehensweise verständigen werde.

Dennoch lieferte er ein paar Anhaltspunkte, in welche Richtung es personell gehen könnte. Zum Beispiel sagte Mario Frick auf die Frage, ob Innenverteidiger Yannick Schmid oder Goalgetter Simone Rapp vom FC Vaduz nun FCL-Kandidaten seien: «Ich will meinem vormaligen Arbeitgeber nicht alle guten Spieler abjagen.»

«Im Spiel nach vorne habe ich meine Ideen.»

Vielleicht war das eine von den Liechtensteinern gestellte Bedingung, bevor sie ihm grünes Licht für den Wechsel nach Luzern gaben. Jedenfalls beschädigte Mario Frick sein Image in der Heimat, wenn er sich auf der Suche nach geeigneten FCL-Verstärkungen beim FC Vaduz bediente.

Ohne neuen Goalgetter steht der FCL vor Himmelfahrtskommando

Zudem liess Mario Frick bei einer Einschätzung des aktuellen FCL-Kaders durchblicken, dass das vorhandene Potenzial im Offensivbereich gut sei. «Im Spiel nach vorne habe ich meine Ideen», bemerkte er.

Angesichts des grossen Defizits der Luzerner im Kreieren und Verwerten von Torchancen ist das unabdingbare Voraussetzung. Selbstredend hätten die Klubverantwortlichen nichts dagegen, wenn Mario Frick die Klubkasse bei der bevorstehenden Transferkampagne so weit wie möglich schonte.

Allerdings käme es wohl einem Himmelfahrtskommando gleich, ohne neuen Goalgetter in die Rückrunde zu starten. Bloss drei Törchen in 17 Meisterschaftseinsätzen verdeutlichen die Ladehemmungen des formschwachen FCL-Mittelstürmers Dejan Sorgic. Und die im Sommer 2020 verpflichtete Nachwuchshoffnung Yvan Alounga ist in der Versenkung verschwunden.

Im FCL sind vor dem Hintergrund, dass weitere Fehleinschätzungen den Ligaerhalt kosten können, intensive und spannende Tage angebrochen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Reiner Ott
    Reiner Ott, 25.12.2021, 16:04 Uhr

    Sofort Kevin Spadanuda vom FC Aarau verpflichten.!!

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