Neues Bistro mitten in Kriens

Mit gutem Gewissen «schnausen»

Nach einem Jahr Umbauzeit, eröffnet im Zentrum von Kriens die «Schnauserei». Nebst Getränken und Leckereien bietet das kleine Bistro Jugendlichen mit Handicap eine Arbeits- und Lernmöglichkeit. Und will noch mehr Gutes tun.

An der Krienser Luzernerstrasse steht ein Gebäude, für das jahrzehntelang der Abriss vorgesehen war. Doch die neue Ortsplanung sieht nun anderes vor. Kriens baut, und nicht wenig. Jetzt konnte dieses alte Gebäude durch eine Privatinitiative erhalten werden. Darin wurde in den vergangenen Monaten ein Bistro gebaut und soll nun bald Kulinarisches über die Tresen wandern. Am 1. Juli öffnet die «Schnauserei» ihre Tore.

Der Wegwerfkultur den Kampf angesagt

Der Inhaber der Schnauserei habe das Arbeiterhaus mit viel Liebe zum Detail ausgebaut, wie die Schnauserei in einer Medienmitteilung schreibt. Man hätte Vieles abreissen und ersetzen können. Doch die Leute von der Schnauserei seien überzeugt, dass der Aufwand, das Objekt zu erhalten und nutzbar zu machen, in vielerlei Hinsicht sinnvoll sei.

«Wir schmeissen viel zu viel weg, auch wenn es noch brauchbar oder sogar qualitativ hochwertig wäre», sagt Marco Venzin, der gelernte Konditor-Confiseur und Projektleiter des Betriebes. Das gelte nicht nur für die verschiedenen Baumaterialien und das alte Mobiliar, das wieder Verwendung gefunden habe, sondern auch auf das zukünftige Essensangebot. «Wir verwerten fast alles.» Nebst Kochkursen zum Thema Foodwaste würden auch gestalterische Kurse mit gebrauchten Alltagsgegenständen angeschlossenen Werkatelier angeboten, so Venzin.

Budget fehlt noch

Bislang hat die Schnauserei noch kein Budget für Angestellte und konzentriert sich zunächst auf den Tagesbetrieb. «Die kostspielige Renovation hat unseren Fahrplan etwas durcheinander gebracht, trotz vielen freiwilligen Einsätzen», erklärt Venzin. Später sollen Jugendliche mit einem psychischen Handicap betreut werden. Ein paar Probeläufe hätten bereits während der Umbauzeit stattgefunden.

Wo auch immer die Sozialkompetenzen und die Fähigkeiten liegen, die Schnauserei habe das passende Wirkungsfeld: Sei es im Kontakt mit Gästen, im Lernen von handwerklichem Geschick, im Gestalten von Geschenkartikeln. «Jeder wird dort eingesetzt, wo er sich wohl fühlt», erklärt Venzin. Er selber hat eine kunstpsychotherapeutische Ausbildung hinter sich, die ihm das Rüstzeug für diese Aufgabe gibt.

Und so sind sich die Leute von der Schnauserei positiv gestimmt: «Wir sind überzeugt, das Bistro wird sich schnell etablieren.»

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