Neuzugang steht noch aus und Follonier muss gehen

Mit diesem Plan steigt der FCL-Trainer in die neue Saison

Thomas Häberli versucht, Verständnis für seinen langweiligen Fussball zu schaffen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Spielweise des FC Luzern wird sich nächste Saison kaum verändern. Trainer Thomas Häberli will noch einen Spieler loswerden und einen Goalie abgeben, falls es passt. Dazu erwartet er noch eine Neuverpflichtung.

Sein Start nach der Entlassung von René Weiler war ein furioser, die Fortsetzung eher weniger. Und in dieser Zeit hielt Thomas Häberli fest, dass die Mannschaft und die Spielweise nicht seine sei. Sein Standpunkt war nachvollziehbar.

In den Tagen vor dem Start in die neue Meisterschaft (Samstag, 19 Uhr in St. Gallen) stellt sich die Frage: Ist dieser FCL inzwischen seine Mannschaft? Zumindest seine Spielweise muss es sein nach einer wochenlangen Vorbereitung. Häberli sagt: «Die Spieler geben das System vor und die Mannschaft wurde nicht ausgewechselt.»

Immer mit einer Viererkette

Anders ausgedrückt: Die Spielweise wird im Grundsatz nach wie vor ein 4-2-3-1-System sein. «Wir werden stets mit vier Verteidigern agieren», bemerkt Häberli.

«Den Abgang von Ruben Vargas können wir bloss in der Gruppe auffangen.»

Und die Zusammenstellung der Mannschaft betrachtet er nach wie vor nicht als seine. Denn von den Spielern, die den FCL verlassen haben, setzte er bloss Ruben Vargas regelmässig ein (zentralplus berichtete). «Einen solchen Spieler können wir nicht eins-zu-eins ersetzen, den Abgang können wir bloss in der Gruppe auffangen», sagt Häberli über den «Drei-Millionen-Transfer» des FC Luzern in diesem Sommer.

Sein Vorteil: Er hat durchaus ein paar polyvalent einsetzbare Spieler fürs Mittelfeld. Dazu gehören in erster Linie Marvin Schulz (Innenverteidiger, defensives und offensives Mittelfeld), Tsiy Ndenge (defensives und offensives Mittelfeld), Blessing Eleke (Mittelstürmer und rechtes Mittelfeld), Christian Schneuwly (linkes, zentrales und rechtes Mittelfeld), Francesco Margiotta (offensives Mittelfeld und Mittelstürmer) und Remo Arnold (defensives Mittelfeld und Innenverteidigung).

Häberli trägt sich nun mit dem Gedanken, den physisch präsenten Marvin Schulz für den Flügelflitzer Vargas auf der rechten Seite zu bringen (zentralplus berichtete). Diese Notlösung bietet sich an, weil die Mittelfeld-Positionen in Häberlis 4-2-3-1-System bezogen sind – Schulz aber einer der wichtigsten FCL-Einzelspieler der letzten Saison war und eine Verlängerung des bis 2020 gültigen Vertrags von beiden Seiten angestrebt wird.

So präsentiert sich das FCL-Mittelfeld

Die Situation im Mittelfeld stellt sich so dar: Auf der linken Seite ist Pascal Schürpf als FCL-Captain gesetzt.

Den gleichen Status erlangt Idriz Voca. Der 22-jährige hat sich über seine Einsätze mit der Nationalmannschaft Kosovos in die Notizblöcke grösserer Vereine gespielt. Beim Sechser zeichnet sich der nächste Millionen-Deal für den FCL ab. Sein Vertrag läuft noch bis 2021.

«Wir verpflichten noch einen Spieler für die rechte Seite.»

Tsyi Ndenge ist die offensivere Variante von Voca. Er kann das Spiel lesen und Bälle verteilen, als gäbe es nichts Leichteres. Der 22-jährige Deutsche ist ein Aufsteiger unter Häberli. Mit einem Vertrag bis 2021 scheint er eines der interessantesten Projekte im FCL.

Als hängende Spitze hinter dem gesetzten Mittelstürmer Blessing Eleke hat der neuverpflichtete Francesco Margiotta beste Karten. Der Italiener kann beides: seine Mitspieler gefährlich in Szene setzen und Tore schiessen.

Schlagkräftige Lösung fehlt noch

Bleibt also nur noch die rechte Aussenbahn übrig: Da hat Häberli neben Schulz in den Vorbereitungsspielen den nicht mehr schneller werdenden Christian Schneuwly und Mittelstürmer Shkelqim Demhasaj laufen lassen. Auch Blessing Eleke hat in der letzten Saison schon auf diese Position ausweichen müssen. Eine wirklich schlagkräftige Lösung scheint aber noch nicht gefunden.

Darum ist für Häberli klar: «Wir verpflichten noch einen Spieler für die rechte Seite.» Dabei ist er sich bewusst: «Der Neue wird nicht von Anfang an das Rendement eines Vargas haben.»

«Wir haben Daniel Follonier mitgeteilt, dass wir ohne ihn planen.»

Der FCL-Trainer möchte aber auch sein aktuelles Kader noch verringern. «Wir haben Daniel Follonier mitgeteilt, dass wir ohne ihn planen.» Und wenn es eine Win-win-Situation mit einem Challenge-League-Verein gibt, wird Simon Enzler oder Loïc Jacot ausgeliehen. «Wenn nicht, starten wir mit vier Torhütern in die Saison», so Häberli.

16 Spieler bilden FCL-Gerüst

Er stellt klar, dass es bei ihm keine fixe Stammelf gebe: «Wir brauchen 16 Spieler, die für Qualität und Konkurrenz im Training sorgen.» Häberli hat schon ausgerechnet, dass 32 Spiele bis zum Beginn der Winterpause für den FCL möglich seien. Also alle Meisterschaft-, Cup-Spiele und Herausforderungen in der Europa League bis hin zur Gruppenphase.

Dazu muss man aber wissen, dass Häberli bis dato nicht bekannt dafür gewesen ist, seine Mannschaft rotieren zu lassen. Er sagt dazu lapidar: «Never change a winning team. Warum sollte ich in einer erfolgreichen Phase wechseln?»

In diesem Sinne wäre es letztlich doch noch seine FCL-Mannschaft geworden.

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