Nach grossen Ernteschäden in Zug und Luzern

Mit der Samurai-Wespe gegen die Obstkiller-Wanze

Die Marmorietre Baumwanze richtete in Zug und Luzern grose Schäden an Obstplantagen an. (Bild: Von Slimguy - Eigenes Werk, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82045606)

Der aus Asien stammenden Marmorierten Baumwanze gefällt es in unseren Gefilden prächtig. Das macht sich in grossen Schäden im Obstbau bemerkbar. Nun wollen die Experten eine biologische Geheimwaffe gefunden haben: Die Samurai-Schlupfwespe. Das Problem: Auch sie stammt nicht von hier.

Halyomorpha halys, die aus Asien stammende Marmorierte Baumwanze, breitet sich in der Schweiz und den Nachbarländern rasend schnell aus. Sie hat in der Schweiz bereits für Schäden im zweistelligen Millionenbereich gesorgt. Sie befällt Obst, Gemüse, Beeren und Feldfrüchte. n den Kantonen Zug und Luzern werden die Ernteausfälle 2019 auf über 20 Prozent beziffert – das ist doppelt so viel wie noch im Vorjahr. Ähnlich sieht es auch in den Kantonen Aargau und St. Gallen aus. In Zürich und Thurgau rechnet man gar mit Ausfällen in der Höhe von 25 Prozent.

Grosse Ausfälle in Luzern und Zug

Wie die «BauernZeitung» berichtete, trafen sich im Dezember 200 Experten aus dem In- und Ausland und informierten sich in Winterthur über das Auftreten der Marmorierten Baumwanze sowie über mögliche Gegenmassnahmen. Cornelia Sauer von Agroscope sprach demnach von einem «unbestrittenen Handlungsbedarf» und zeigte sich zugleich überzeugt, dass nur «eine Kombination verschiedener Massnahmen» das Wanzenproblem verringern könne.

Samurai-Schlupfwespe zerstört Wanzen-Eier

Einer der natürlichen Feinde der Baumwanze ist die Samurai-Schlupfwespe (Trissolcus japonicus). Doch auch sie ist keine heimische Art. Allerdings wurden erste Exemplare im Tessin in einer Apfelkultur gesichtet. Die Samurai-Schlupfwespe lege ihre Eier in die von der Baumwanze abgelegten Eier ab. Der Parasit zerstörte so die Eier der Wanze.

Die Bewilligung ist schwer zu bekommen

Um die fremde Art allerdings auf legale Weise gegen die Schädlings-Wanze einzusetzen, dazu braucht es ein mehrstufiges Bewilligungsverfahren durchlaufen werden. Denn noch fehlen Untersuchungen darüber, ob sie auch einheimische Wanzenarten gefährden kännte.

In Österreich gibt es bereits Pilotversuche, bei denen die Samurai-Wespen unter Aufsicht gegen die Wanzen eigesetzt wird.

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