Grosszügige Zuwendung an notleidendes Orchester

Michael Pieper gibt 15 Millionen Franken für Luzerner Sinfonieorchester

Industrieerbe mit philantropischer Ader: Michael Pieper, CEO der Artemis Group.

(Bild: obs/Franke Group/balz murer)

Das dürfte hochwillkommen sein. Der Luzerner Unternehmer Michael Pieper und seine Familie gründen einen Fonds, mit dessen Erträgen sie das unter Sparprogrammen und Budgetkürzungen leidende Luzerner Sinfonieorchester unterstützen wollen.

Gute Neuigkeiten für Luzerner Klassikfreunde: Der Michael und Emmy Lou Pieper (MEP) Fonds für das Luzerner Sinfonieorchester (LSO) will die  künstlerische und unternehmerische Entwicklung des Luzerner Sinfonieorchester nachhaltig fördern.

Das LSO soll als erstklassiger Klangkörper international positioniert und seine musikalische Ausstrahlung als Residenzorchester im KKL Luzern erhöht werden. Dies teilte das Orchester am Dienstag mit, als bekannt wurde, dass der Fonds mit einem Gesamtkapital von 15 Millionen Franken geäufnet wird.

Geld von Küchenmaschinen-Fabrikant

Die stammen von Michael Pieper, einem Unternehmer, der in Luzern lebt und das LSO, das KKL und das Lucerne Festival ausserordentlich schätzt. «Unsere Familie verdankt der Region viel, und wir möchten im Sinne einer nachhaltigen Förderung des Luzerner Sinfonieorchesters wieder etwas zurückgeben», sagt der Mann, der mit der Artemis Group den Küchengerätehersteller Franke kontrolliert und dessen Vermögen vom Wirtschaftsmagazin «Bilanz» auf drei bis vier Milliarden Franken geschätzt wird.

«Das LSO verfügt über Entwicklungspotential zu einem internationalen Spitzenorchester.»

Michael Pieper, Luzerner Unternehmer und privater Kulturförderer

Als Gründungsstifter sei er vom Erfolgsmodell Luzerner Sinfonieorchester überzeugt, sagt Pieper. «Es wird unternehmerisch geführt und verfügt über viel Entwicklungspotential zu einem internationalen Spitzenorchester.»

Anstoss für weitere Schenkungen

Das Kapital des MEP darf vom Luzerner Sinfonieorchester aber nicht angeknabbert werden. Vielmehr kommen ihm die Erträge zugute. Die sind beim derzeitig niedrigen Zinsniveau zwar auf kurze First nicht erheblich. Mittelfristig könnten aber bei einer Rendite von fünf Prozent gegen 750’000 Franken zusammenkommen.

Zudem möchten die Piepers den Fonds langfristig anlegen, weiter äufnen und hoffen, mit ihrem Beispiel auch andere Gönner zu gleichem Tun zu ermutigen.

Für tolle Dirgenten und spezielle Tonträger

Gedacht sind die Gelder aus dem MEP gemäss Mitteilung nicht fürs Alltagsgeschäft, sondern «werden namentlich für Projekte eingesetzt, welche die qualitative Entwicklung und Ausstrahlung des Luzerner Sinfonieorchesters langfristig begünstigen und sein Potenzial verstärken. Beispielsweise durch das Engagement herausragender Dirigenten und Solisten, die Finanzierung von internationalen Tourneen, die Programmierung von besonderen Zyklen oder Tonaufnahme-Projekten.

Das Luzerner Sinfonieorchester.

Das Luzerner Sinfonieorchester.

(Bild: Vera Hartmann)

Präsident des Fonds wird Michael Pieper, Geschäftsführer wird Numa Bischof Ullmann, der Intendant des LSO. «Wir sind uns der Verantwortung bewusst, welche diese Schenkung mit sich bringt», sagt der. «Ich weiss aber, dass wir auf dem besten Weg sind, die hohen Ziele zur Weiterentwicklung des Orchesters umzusetzen.»

Ohne private Zuwendungen geht es nicht

Das LSO wurde in den letzten Jahren durch gesunkene Zuwendungen von der öfentlichen Hand arg gebeutelt, sah sogar das eigene Fortbestehen ernthaft gefährdet (zentralplus berichtete).

Durch den Support des MEP sieht das LSO  das «unternehmerische Modell» des Luzerner Sinfonieorchesters bestätigt, dass eine Partnerschaft mit der öffentlichen Hand, der Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester und allen weiteren Partnern und Förderern des Orchesters vorsieht.

Gönner und Förderer hatten dem LSO auch den Bau eines Probehauses beim Südpol ermöglicht, der derzeit realisiert wird (zentralplus berichtete).

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