Mein (aufgeräumter) Kühlschrank: Eigenes Gemüse und regionale Milchprodukte
«Wir haben einen WG-Kühlschrank», sagt der Zuger Bauchef und Stadtratsvizepräsident André Wicki. Seine vierköpfige Familie teilt sich die Fächer. Dennoch ist der Kühlschrank der Oberwiler Familie nicht vollgestopft, sondern sehr aufgeräumt. Am meisten Platz beanspruchen eigenes Gemüse und Milchprodukte, dazu kommt wenig Alkohol. Und wie sieht es mit Fleisch aus?
«Unsere 22-jährige Tochter Giulia ist wegen der Tierhaltung Veganerin, sie hält das oberste Fach mit Veganer-Milchprodukten auf der Basis von Soja und ein weiteres mit Quorn, das sie gerne isst. Den Rest des Kühlschranks teilen sich meine Wenigkeit, meine Frau Lucia und unsere 24-jährige Tochter Rebecca.
Unter Giulias Veganerfach sind unsere Milchprodukte und die Eier untergebracht. Wir schwören auf einheimischen Büffel-Mozarella. Die Eier kaufen wir beim «Bröchlibuur» in Oberwil. Wir mögen aber auch Bio-Milch von der Migros, meine Frau und ich sind ja Migros-Kinder. Wir lernten uns beim Migros-Genossenschaftsbund in Zürich kennen, wo wir beide früher gearbeitet haben.
Müesli und Kaffee zum Start
In der Mitte des Kühlschranks steht mein Birchermüesli, das ich für morgen eingeweicht habe und mit Trauben aus dem eigenen Garten versüsse. Ich starte den Tag immer mit Müesli, und ein Kaffee muss es ebenfalls sein. Die unteren Kühlschrank-Fächer sind fürs Gemüse und ganz unten haben wir noch ein wenig Bier und Weisswein.
Du bist, was du isst: In diesem Sinne steckt zentralplus seine neugierige Nase in die Kühlschränke von Zuger und Luzerner Persönlichkeiten. In einer losen Reihe fragen wir nach kulinarischen Vorlieben und Abgründen. Dabei ist Authentizität Ehrensache: Vor unserem Besuch ist Aufräumen tabu.
Im Seitenfach steht ein Fläschchen Franciacorta. Das ist ein italienischer Champagner, der in der Nähe von Bergamo hergestellt wird und den wir kürzlich entdeckt haben. Ihn mit Spumante oder Prosecco zu vergleichen, wäre eine Beleidigung für die Winzer. Der Vater meiner Frau Lucia stammt aus Sizilien und die Mutter aus Zürich. Wir lieben die italienischen Produkte und die Küche über alles. Es fehlt bei uns nie Olivenöl auf dem Tisch. In den Seitenfächern gibt es auch Sojasauce und andere asiatische Gewürze, denn wir lieben auch die asiatische Küche.
Es hat bewusst nicht zu viele Lebensmittel im Kühlschrank, damit wir nichts wegschmeissen müssen. Im Kühlschrank lagern wir auch Gemüse und Früchte aus dem eigenen Garten. Zucchetti, Tomaten, Randen, Peperoni und Lauch. Aber auch eigene Früchte wie Trauben und Feigen.
Fleisch essen wir eher wenig und wenn, muss es Bio-Fleisch aus der Region sein. Am liebsten grillieren wir Gemüse, wie zum Beispiel unsere prächtigen gelben Zucchetti dieses Jahres, und essen sie zu Pasta, einige Tropfen Olivenöl darüber, perfekt. Das ist eine einfache und schnell zubereitete Mahlzeit. Weitere Lieblingsgerichte sind an einem Sommerabend ein feiner reich garnierter Wurst-Käse-Salat und ein kühles Bier dazu.
Mediterrane Gerichte im Mittelpunkt
Pasta alla norma ist ein sizilianisches Gericht mit Makkaroni oder Penne mit auf dem Grill gebackener Aubergine, Knoblauch, kleinen Tomatenstücken, am Schluss wird das Gericht mit etwas Ricotta garniert. Spaghetti allo scoglio liebe ich ebenfalls: Spaghetti mit frischen Meeresfrüchten, Knoblauch, italienischem Peterli und am Schluss immer ein Schuss Olivenöl auf die Spaghetti, einfach ein Gedicht, buon appetito!
Wir sind alle vier oft unterwegs und beschäftigt. Mittags esse ich meistens in Zug, kaufe mir einen Lunch oder besuche manchmal auch ein Restaurant. Abends essen meine Frau und ich sehr spät. Unter der Woche kocht Lucia, am Wochenende stehe ich am Herd. Ich koche leidenschaftlich gerne für die Familie, Verwandte und Freunde. Auf der Menükarte stehen meist italienische und französische Spezialitäten, aber auch Thai-Gerichte, Mexikanisches oder Eigenkreationen. Doch auch spanische Küche liebe ich sehr, ich bereite manchmal eine grosse Paella für unsere Gäste zu.»
Der Bauchef der Stadt Zug |
André Wicki wurde 2011 als politischer Quereinsteiger für die SVP in den Zuger Stadtrat gewählt, wo er seither dem Baudepartement vorsteht. Beruflich hat André Wicki vor seiner heutigen Tätigkeit bei der Stadt eine Karriere in der Wirtschaft absolviert: So war er für den Migros-Genossenschaftsbund, Metro, Johnson & Johnson und in der Geschäftsleitung bei Estée Lauder Companies tätig. 1962 geboren, wuchs André Wicki in Cham und Hünenberg auf. Seit seinem Hochzeitsjahr, 1992, lebt er mit seiner Frau Lucia und seinen beiden Töchtern am Stolzengraben in Oberwil. Dort engagiert er sich auch in der Nachbarschaft Oberwil-Gimenen. Wicki ist oft mit dem Mountainbike auf dem Zugerberg unterwegs, boxt und liebt im Winter das Varianten-Skifahren. |
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