Kleider- und Schuhgeschäft schrumpfen

Mehr Platz für Biere im Bahnhof-Shopping Luzern

Gründer und Geschäftsführer Stefan Müller hat mit Drinks of the World Erfolg – auch in der Krise. (Bild: zvg)

Die SBB erneuert die Verträge mit den Läden im Bahnhof-Shopping. Die meisten Shops bleiben, einige passen aber die Verkaufsflächen an. Grösser wird nur einer: Drinks of the World wächst – auch in der Krise.

Viele Geschäfte darben auch im Bahnhof-Shopping in Luzern unter der Corona-Krise. Der Umsatzrückgang beträgt durchschnittlich 30 Prozent. Doch ein Shop hält sich wacker: Bei Drinks of the World bewegen sich die Umsatzverluste «im einstelligen Bereich», wie Gründer und Inhaber Stefan Müller auf Anfrage von zentralplus sagt. Der Shop dürfte damit einer der besten Performer während der Krise im Luzerner Bahnhof sein.

Müller kann sich das erklären: «Wir haben in Luzern über 17 Jahre lang eine treue Kundschaft aufgebaut. Zu uns kommen nicht nur die Pendler, sondern gerade solche, die uns wegen unseres Angebots mit vielen Neuheiten schätzen.» So habe man zwar gemerkt, dass im Zuge der Krise weniger Leute kommen, «allerdings kaufen sie mehr». Mit einem höheren Alkoholkonsum – für Nichtkenner: Drinks of the World verkauft Biere, Weine, Spirituosen und Softgetränke aus aller Welt – habe das nichts zu tun. «Wer sich betrinken will, kauft in der Regel nicht bei uns ein», sagt Müller auch mit Blick auf die Preise, die sich eher an Geniesser richten.

Zusätzlicher Platz soll den Kunden zugute kommen

Drinks of the World gibt es seit 2003 im Luzerner Bahnhof. Damals startete das Geschäft auf der Verkaufsfläche des heutigen Salt-Shops. 2012 zügelt das Geschäft innerhalb des Bahnhofs auf die heutige Fläche. Und nun erhält es am selben Ort mehr Platz: «Das war schon lange unser Wunsch. Der heutige Laden entspricht nicht mehr der Vorstellung, wie wir unsere Shops gestalten wollen.»

Konkret sollen mit zusätzlichen 30 Quadratmetern die engen Platzverhältnisse etwas aufgelockert werden. «Dadurch erhalten wir auch mehr Möglichkeiten für die Präsentation unserer Produkte.» Künftig sollen auch «noch mehr regionale und lokale Biere» ins Angebot kommen, kündet Müller an. Das Konzept wurde bisher in sieben Shops an grossen Schweizer Bahnhöfen umgesetzt – der Luzerner Laden ist somit der letzte in der Reihe.

Die Zeit für den Umbau, der ab Februar 2021 startet, wird rund drei Monate betragen. Für diese Zeit zügelt Drinks of the World in ein 70-Quadratmeter-Zeltprovisorium auf der Promotionsfläche gleich gegenüber. «So haben wir das bereits bei der ersten Züglete gemacht.» Das habe sehr gut funktioniert und für die Kunden würde ein «nur leicht» eingeschränktes Angebot zur Verfügung stehen.

Chicorée und Tschümperlin verkleinern

Zum Umbau kommt es jetzt, weil die SBB die Verträge im Bahnhof-Shopping auf 2021 hin erneuert. In diesem Rahmen wurde auch eine Bedarfsanalyse gemacht und Flächenanpassungen vorgenommen. Das bedeutet für zwei andere Shops eine Verkleinerung: Das Kleidergeschäft Chicorée und der Schuhladen Tschümperlin verlieren ein paar Quadratmeter. Das habe nichts mit Corona zu tun, bekräftigt SBB-Pressesprecher Martin Meier. «Der Vergabeentscheid erfolgte bereits im Frühjahr 2020 im Rahmen eines regulären Ausschreibungs- und Bewerbungsprozesses.»

Apropos Bewerbung: Für einen neuen Food-Kiosk beim Gleis 14 sucht die SBB noch einen Betreiber: Derzeit laufe der Evaluationsprozess, heisst es auf Anfrage. «Wir rechnen mit einer Vergabe voraussichtlich Anfang 2021.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Samuel Kneubuehler
    Samuel Kneubuehler, 18.11.2020, 12:57 Uhr

    Macht nichts! Sie haben ihr nichtalkoholisches Angebot ausgebaut! Das freut alle Ex-Alkoholkranken und die Präventionsfachleute!
    Dafür wird vielleicht Platz des neuen Kioskes (ehemals Press&Books) frei, denn momentan zerstört sich die Valora selber: mehr Getränke und kaum mehr Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften.

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