Erhebung zur familienergänzenden Kinderbetreuung

Mehr Plätze in der Zuger Kinderbetreuung

Kinder wollen auch ausserhalb von Familie und Schule optimal betreut sein. (Bild: Emanuel Ammon)

Die Zahl der angebotenen Plätze in der familienergänzenden Kinderbetreuung hat sich im Kanton Zug seit 2005 verdoppelt. Das Angebot ist jedoch je nach Gemeinde unterschiedlich ausgestaltet. Am wenigsten Plätze werden in Walchwil und Neuheim angeboten, während Zug, Baar, Risch und Steinhausen ein überdurchschnittliches Angebot bereitstellen. Nach wie vor bestehen für subventionierte Plätze Wartelisten.

Die neuesten Zahlen zur familienergänzenden Kinderbetreuung zeigen im Kanton Zug eine Verdoppelung des Angebots seit 2005. Bei der Erhebung im Mai 2013 wurden insgesamt 4’175 Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren familienergänzend betreut. Für 21,1 Prozent der im Kanton Zug wohnhaften Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren stehen Betreuungsplätze zur Verfügung. Die Gemeinden im Kanton Zug gaben im Jahr 2012 im Durchschnitt 848 Franken für jedes Kind aus. Das ist ein Beitrag von total 13 Millionen Franken, wie der Kanton Zug in einer Medienmitteilung schreibt.

Kosten-Nutzen-Verhältnis quantifiziert

Die Ausgaben haben sich parallel zur Entwicklung des Angebots mehr als verdoppelt. Die Finanzhilfen des Bundes, von denen der Kanton Zug seit 2003 überdurchschnittlich profitiert hat, hätten ebenfalls einen positiven Beitrag geleistet. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Investitionen in die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrage 1:4, quantifiziert die Direktion des Innern.

Der Ausbau des Kinderbetreuungsangebots wird angetrieben durch die wirtschaftliche Entwicklung und den Bevölkerungszuwachs im Kanton Zug. Insbesondere die Tagesstrukturen für Schulkinder haben sich stark entwickelt. Inzwischen werden mehr Schulkinder als Vorschulkinder familienergänzend betreut. Auch die Einführung der Blockzeiten hat die Betreuungssituation für Schulkinder markant verbessert.

Weiterer Handlungsbedarf

Die Nationalfondsstudie empfiehlt den Kantonen, das Kinderbetreuungsangebot weiter zu erhöhen, weil es dazu beitrage, dass Mütter vermehrt und in höheren Pensen erwerbstätig sind. Gleichzeitig bestehen im Kanton Zug noch Lücken. So sei das Angebot ist im Vorschulbereich noch nicht flächendeckend und im Schulbereich noch nicht überall als durchgängige Tagesstruktur organisiert.

Auch unterscheidet sich die Betreuungssituation von Gemeinde zu Gemeinde stark. Die Spitzenreiterin im innerkantonalen Standortwettbewerb ist nach wie vor die Stadt Zug, gefolgt von den Gemeinden Baar, Risch und Steinhausen mit einem überdurchschnittlich guten Angebot. Am Ende der Rangliste sind seit 2005 die Gemeinden Walchwil und Neuheim positioniert. Die grosse Aufsteigerin ist die Gemeinde Risch, die sich seit 2005 von Platz 10 auf Platz 3 verbessert hat. Stetig verschlechtert im Vergleich zu den anderen Gemeinden hat sich die Position der Gemeinde Hünenberg. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen den Gemeinden jedoch geringer als im Jahr 2005.

Subventionierte Plätze

Entwicklungsbedarf besteht weiter beim Zugang zu den Angeboten. Die Nachfrage nach subventionierten Betreuungsplätzen ist gross, das zeigen die Wartelisten. Die Vereinbarkeit müsse für alle Familien bezahlbar sein, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Insbesondere Alleinerziehende seien überdurchschnittlich oft auf Sozialhilfe angewiesen. Besonders gesucht sind Betreuungsplätze für Babys und Ferienbetreuungsangebote für Schulkinder. Die Mitfinanzierung von bezahlbaren Kinderbetreuungsplätzen sei dabei nicht nur Sache der öffentlichen Hand, sondern auch der Arbeitgeber.

Die Kennzahlen zur familienergänzenden Kinderbetreuung im Kanton Zug wurden zum dritten Mal nach 2005 und 2009 durch ein externes Institut erhoben. Der Betreuungsindex umfasst die erwerbskompatiblen Angebote der familienergänzenden Kinderbetreuung und die Ausgaben der Zuger Gemeinden. Der Gesamtindex setzt sich aus der Anzahl Betreuungsplätze pro Gemeinde und den Ausgaben pro in der Gemeinde wohnhaftem Kind zusammen. Für die Ermittlung des Index werden die Angebots- und Subventionsdaten flächendeckend erhoben.

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