Kanton Luzern soll Firmen finanziell unterstützen

Mehr Geld statt mehr Strassen: So will SP Staus reduzieren

Am Hirschengraben geht gar nichts mehr.

(Bild: bic)

Der Kanton Luzern soll Anreize schaffen, damit Unternehmen ihren Mitarbeitern das Bus-Abonnement oder das Fahrrad mitfinanzieren. Das fordert die SP Luzern. Auch die kantonale Verwaltung müsse mit gutem Beispiel vorangehen.

Den Angestellten einen Teil der Kosten für das Bus-Abonnement oder für das Velo bezahlen und nur jenen einen Parkplatz bieten, die einen langen Arbeitsweg haben: So schaffte es die Luzerner Hirslandenklinik, den Stau rund ums Spital zu verringern, weil ein Teil des Personals aufs Auto verzichtet, wie die «Luzerner Zeitung» kürzlich berichtete.

Daran sollen sich auch andere Unternehmen ein Beispiel nehmen, findet die SP. Sie fordert mit drei Vorstössen, dass der Kanton, seine ausgelagerten Betriebe und private Unternehmen dem Modell der Hirslandenklinik nachkommt.

Kosten senken – dank Investitionen

«Erfolgsgeschichten wie bei der Hirslandenklinik sind auch bei der kantonalen Verwaltung und den ausgelagerten Betrieben möglich, bisher fehlte aber der Wille dazu», schreibt die SP im Postulat. Der Regierungsrat wird deshalb aufgefordert, für die Verwaltung vorbildliche Mobilitätskonzepte zu erarbeiten, damit es zu weniger Stau kommt.

«Es mangelt oft an privater Eigeninitiative.»

Melanie Setz Isenegger, SP-Kantonsrätin

Eine Änderung kommt laut der SP auch der Staatskasse zu gute, weil auf den teuren Ausbau von Infrastrukturen wie Parkhäuser oder Strassen verzichtet werden könne. Zudem seien die Kosten für verbilligte Abonnemente oder Velos um ein Vielfaches kleiner als die volkswirtschaftlichen Kosten der Staus.

Ebenso soll der Regierungsrat für private Firmen Anreize schaffen, um in Sachen Mobilität aktiver zu werden. Konkret sollen Unternehmen Mittel für die Umsetzung beantragen können, wenn sie mit dem Verkehrsverbund Luzern ein Mobilitätskonzept erarbeiten. «Nicht überall ist der Leidensdruck so gross wie bei der Hirslandenklinik, deshalb mangelt es oft an privater Eigeninitiative», wird SP-Kantonsrätin Melanie Setz Isenegger in einer Mitteilung zitiert. Wie gross der Topf sein soll, um Firmen dahingehend zu unterstützen, lässt die SP offen.

Kritische Fragen zum Kantonsspital

In einem dritten Vorstoss verlangt die SP Antworten zur Situation beim Luzerner Kantonsspital. Dieses will aus Spargründen die Unterstützung für velo- und busfahrende Passagiere streichen, wie die «Luzerner Zeitung» kürzlich publik machte. Laut SP ein ökologischer Fehlentscheid, zu dem der Regierungsrat Stellung nehmen soll.

Die SP will unter anderem wissen, welche Folgen der Entscheid für die Verkehrssituation rund um die Spitäler hat und ob der Regierungsrat bereit wäre, allenfalls einen Teil der eingestellten Kosten zu übernehmen.

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