Mehr Angriffe auf Uniformierte

Für Mitarbeiter des Strasseninspektorats gehören wüste Beschimpfungen gemäss Leiter Bernhard Jurt leider zum Alltag. (Bild: Symbolbild Archiv / Neue LZ / Roger Grütter)

Es gebe vermehrt verbale Attacken gegen Menschen, die in der Öffentlichkeit arbeiten. Auch vor Gewalt werde nicht Halt gemacht. Neben der Polizei seien auch Mitarbeiter der Einheit Sicherheit Intervention Prävention (SIP), der Securitas, des VBL sowie des Strasseninspektoriats betroffen.

Für viele Menschen, die in der Öffentlichkeit arbeiten, gehören Beschimpfungen, Drohungen und tätliche Angriffe mittlerweile zum Alltag, wie sich auf Nachfrage der «Zentralschweiz am Sonntag» zeigt. Allein bei der Luzerner Polizei seien in den letzten drei Jahren 453 Fälle registriert worden, in denen Korpsmitglieder Aggressionen oder gar Gewalt ausgesetzt waren.

SIP und Securitas betroffen

Auch bei der Einheit Sicherheit Intervention Prävention (SIP) der Stadt Luzern kenne man das Problem. 2006 sei der Leiter Anton Häfliger im Einsatz angegriffen und verletzt worden. In diesem Jahr wurden bereits zwei Fälle von Tätlichkeiten gegenüber Mitarbeitern registriert und auch die privaten Sicherheitsdienste, wie die Securitas, blieben nicht verschont.

Verbale Angriffe sind Alltag

Der Respekt gegenüber Buschauffeuren nehme gemäss VBL-Sprecher Christian Bertschi ab. Insbesondere in Stausituationen kam es vermehrt zu verbalen Attacken. Erschreckend sei auch, dass beim Strasseninspektorat verbale Angriffe zum Alltag gehören. Insbesondere in den Nacht- und Morgenstunden müssten sich die Mitarbeiter des Leiters Bernhard Jurt «schlimme Sachen» anhören. Es sei allein dieses Jahr schon zwei Mal zu Tätlichkeiten gegenüber Mitarbeitern der Strassenreinigung gekommen.

Der Mensch werde ausgeblendet

Fragt man den Luzerner Psychotherapeut Joseph Bendel, gebe eine Erklärung dafür, weshalb die Hemmschwelle für gewalttätige Handlungen gegenüber in der Öffentlichkeit arbeitenden Menschen sinke: Die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden werde immer seltener bei sich selbst gesucht, sondern auf andere abgewälzt. Wer schlechte Laune habe, suche die Gründe nicht bei sich, sondern bei seinem Umfeld.

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