Zuger Emix GmbH verkaufte teure Masken

Masken-Millionäre verteidigen sich

1,5 illionen FFP2-Masken verkaufte die Emix GmbH an den Bund. (Bild: Pexels/Markus Winkler)

Junge Zürcher verkauften dem Bund Masken für 22 Millionen Franken. Mit dem Geld leisteten sie sich teure Luxuskarossen. Es folgte eine Strafanzeige wegen Wuchers und Fälschung. Nun äussern sich die Unternehmer, deren Firma ihren Sitz in Zug hat.

Der Deal schlug hohe Wellen: Mit Stückpreisen von bis zu 9.90 Franken haben Jungunternehmer der Schweizer Armee im ersten Lockdown Hygiene und FFP2-Masken verkauft, die zuvor für rund einen Franken erhältlich waren. Eine Strafanzeige wegen Wuchers folgte (zentralplus berichtete). Die Firma Emix GmbH, über die der Verkauf abgewickelt worden ist, hat ihren Sitz in Zug.

Nicht gerade förderlich für das Image der Maskenverkäufer war, dass die beiden 23-Jährigen kurz nach Abschluss des Verkaufs mit teuren Luxusautos durch die Strassen kurvten. Gegenüber «CH Media» nehmen Jascha Rudolphi und Luca Steffen, wie die beiden Krisen-Profiteure heissen, erstmals Stellung.

Bei über 100 Firmen eingekauft

Sie schildern dabei, wie es ihnen gelungen ist, Grau-Importe zu organisieren in einer Marktlage, in der die Masken knapp wurden. So ist es ihnen früh gelungen, Parallel-Importe aus China zu organisieren – von über 100 verschiedenen Firmen. So konnten sie die Masken früher als andere anbieten. Geholfen hat ihnen dabei ein bekannter Wirtschaftsanwalt.

Den hohen Stückpreis rechtfertigen sie damit, dass sie vor Ort Qualitätstests durchgeführt hätten und dabei schon rund 20 Prozent der Ware aussortiert worden sei. Der hohe Aufwand und die Knappheit hätten die Marge auf rund 20 bis 30 Prozent gedrückt: Sie selbst hätten zwei bis sieben Euro pro Stück bezahlt.

Nicht wegen Steuerzahler reich geworden

Dem Bund gefälschte und von unbrauchbare Ware verkauft zu haben, bestreiten sie dabei vehement. Der Vorwurf wurde laut, als in einem Genfer Labor Schimmel an den gelieferten Masken festgestellt wurde. Nach einem vorsorglichen Rückruf stellte man aber fest, dass die Masken gesundheitlich unbedenklich waren. Ein angeblich gefälschtes Zertifikat habe man zudem Bund gar nie zugestellt

Und auch, dass sie durch Steuerzahler reich geworden seien, weisen sie zurück: Den grösseren Umsatz als in der Schweiz mache die Emix GmbH im restlichen Europa – insgesamt sollen es 250 bis 300 Millionen Hygiene- und FFP2-Masken gewesen sein, die geliefert wurden. Der

Einen Fehler geben sie allerdings zu: Dass sie sich gleich mit Ferraris und Bentleys eingedeckt hätten, sei eine «Jugendsünde» gewesen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Rainer
    Rainer, 30.01.2021, 11:37 Uhr

    Anzumerken ist, dass es sich bei den so genannten Geschäftsleuten um Mitglieder der Jugendbande von SVP handelt. So viel zu Partei fürs Volk.

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