Marroni-Standplätze: Stadt bewegt sich

Die Stadt Luzern hat im Mai 2014 eine Ausschreibung der vier Marroni-Standplätze auf öffentlichem Grund der Stadt durchgeführt. Diese befinden sich Unter der Egg, auf dem Mühlenplatz, in der Pilatusstrasse sowie auf dem Bahnhofplatz bei der Seebrücke. An der Ausschreibung für die kommenden drei Winterhalbjahre haben sieben Gesuchstellende teilgenommen. Sechs Gesuchstellende erfüllen die Vorgaben. Damit bleibe nur der Losentscheid, argumentiert die Stadt in ihrer Mitteilung. Die anderen möglichen Verfahren wie das Rotationsprinzip oder die Versteigerung an die Meistbietenden würden zu Ungleichbehandlungen führen und könnten Härtefälle ebenfalls nicht ausschliessen.

Dennoch hat der Stadtrat nun entschieden, die Verlosung auf Dezember 2014 zu verschieben. Er will prüfen, ob es vertretbar sei, zusätzliche Standplätze anzubieten und ob es dafür geeignete Standorte gibt. Damit sollen allfällige Härtefälle vermieden werden die Möglichkeit geschaffen werden, dass bisherige Standbesitzer ihr Geschäft weiterhin in der Stadt betreiben können. Sollten weitere Standorte hinzukommen, würden diese ebenfalls ausgeschrieben.

Dieser Meinungsumschwung erstaunt. Noch letzte Woche sagte Mario Lütolf, Verantwortlicher Stadtraum und Veranstaltungen, gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung», dass vier Standplätze genügten. Die gewinnbringenden Standplätze seien ausgeschöpft.

Die Verlosung rechtfertigt der Stadtrat damit, dass auch neue Bewerber die Möglichkeit haben müssten, einen Standplatz auf öffentlichem Grund zu erhalten. «Der Staat darf bei der Vergabe des öffentlichen Grundes nicht auf Dauer die Privilegien Einzelner schützen», heisst es in der Mitteilung weiter. Dies gelte ebenso für das Taxiwesen oder den Wochenmarkt.