Nötigung und Misswirtschaft?

Luzernerin zeigt Miss-Schweiz-Organisatoren an

Lauriane Sallin gewann 2015 den Titel und ist offiziell die letzte Miss Schweiz. (Bild: Wikimedia/Trend Magazine)

Eine Miss Schweiz gibt es nicht mehr. 2018 wurde die letzte gekürt, nur um ihr dann Monate später den Sieg wieder abzuerkennen. Mittlerweile ist die Organisation Konkurs. Doch das Kapitel ist noch nicht beendet.

Die Show ist längst vorbei, hinter den Kulissen brodelt es aber noch immer. Es war ein unschönes Ende. Die Aargauerin Jastina Doreen Riederer war die letzte, die zur Miss Schweiz gekrönt worden war. Das war 2018. Nach einigen Monaten wurde ihr der Sieg jedoch wieder aberkannt. Sie habe gegen den Vertrag verstossen, hiess es vonseiten der Miss Schweiz Organisation AG damals. Auch Riederer erhob Vorwürfe gegen die Inhaber. Seither gab es keine Miss-Schweiz-Wahl mehr.

Die Organisation dahinter ist mittlerweile auch Konkurs. Das hätte nicht passieren müssen, sagt nun die Luzernerin Angela Fuchs, die damals CEO war, sich aber nach der letzten Wahl zurückzog. «Es gab Käufer und man hätte den Konkurs verhindern können», erzählt sie dem «Blick».

Abteilung Wirtschaftsdelikte prüft Strafanzeige

Offenbar gab es schon zuvor Streit im Kader: «Meine Geschäftspartner Andrea und Iwan Meyer wollten meine Kündigung erst nicht akzeptieren, und wir trafen uns deshalb beim Anwalt. Ein Jahr später haben Meyers dann aber plötzlich behauptet, ich sei gar nie CEO gewesen, da ich nicht im Handelsregister eingetragen war», so Fuchs.

Nun hat die Luzernerin reagiert. Gemäss der Zeitung hat sie eine Strafanzeige gegen die Meyers eingereicht. Sie wirft ihnen unbefugte Datenbeschaffung, Misswirtschaft, Bevorzugung eines Gläubigers, Nötigung und Urkundenfälschung vor. «Bei der Nötigung nach Art. 181 StGB geht es darum, dass Iwan Meyer mich dazu bringen wollte, auf all meine berechtigten arbeitsrechtlichen Ansprüche zu verzichten, sonst würde er unberechtigte Strafanzeigen platzieren und die Presse darüber informieren», begründet Fuchs den Vorwurf.

Die Staatsanwaltschaft Luzern bestätigt gegenüber dem «Blick» den Eingang der Strafanzeige. Sie würde nun von der Abteilung Wirtschaftsdelikte geprüft. Die beiden Beschuldigten haben die Anfragen der Zeitung nicht beantwortet.

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