Schweizweit stärkster Rückgang

Luzerner zahlen 2020 weniger für Krankenkasse

Die Luzerner werden 2020 entlastet: Die Krankenkassenprämien sinken um 1,5 Prozent. (Bild: patientenstelle.ch)

Die Krankenkassenprämien im Kanton Luzern sinken nächstes Jahr um durchschnittlich 1,5 Prozent – das ist schweizweit der grösste Rückgang. Auch die Zuger müssen 2020 weniger für die Krankenkasse berappen.

Die mittlere Prämie der obligatorischen Krankenpflegeversicherung steigt in der Schweiz im nächsten Jahr um 0,2 Prozent. Der Anstieg fällt im Vergleich zu den Vorjahren moderat aus, teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. Jedoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen.

Besonders die Luzernerinnen und Luzerner können für einmal aufatmen. Denn nirgends sinken die Prämien so stark wie im Kanton Luzern: im Durchschnitt um 1,5 Prozent. Durchschnittlich zahlen Erwachsene im nächsten Jahr noch 322 Franken statt 326 Franken. Sie liegt damit nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 374 Franken.

Noch stärker entlastet werden junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren: Bei ihnen sinkt die mittlere Prämie um 2,9 Prozent.

Problematik anerkannt

Regierungsrat Guido Graf (CVP) ist erfreut über diese Entwicklung. «In keinem anderen Kanton sinken die Prämien derart deutlich wie in Luzern», so der Gesundheits- und Sozialdirektor in einer Mitteilung. «Dennoch wäre es falsch, jetzt von einer Trendwende zu sprechen.»

«Das Bewusstsein, dass jede einzelne Person etwas gegen den Kostenanstieg tun kann, ist offenbar gewachsen.»

Guido Graf, Luzerner Regierungsrat

Weitere Anstrengungen zur Kostensenkung im Gesundheitswesen seien notwendig, sagt Graf und stimmt damit mit dem BAG überein. Gleichzeitig beobachtet der CVP-Magistrat eine Sensibilisierung der Bevölkerung und Leistungserbringer bezüglich der Gesundheitskosten. «Das Bewusstsein, dass jede einzelne Person etwas gegen den Kostenanstieg tun kann, ist offenbar gewachsen.»

Zuger zahlen auch weniger

Im Kanton Zug muss die Bevölkerung im nächsten Jahr ebenfalls weniger tief ins Portemonnaie greifen. Allerdings fällt der Rückgang mit 0,1 Prozent deutlich sanfter aus als im Nachbarkanton.

Ebenso wie in Luzern zahlen besonders die jungen Erwachsenen von Zug 2020 tiefere Krankenkassenbeiträge: Die mittlere Prämie sinkt um 2 Prozent.

Die neusten Zahlen zeigen, dass das Wachstum der Prämienlast in der Schweiz gebremst werden konnte. «Die in den letzten Jahren getroffenen Massnahmen zur Dämpfung der Kosten zeigen Wirkung», schreibt das BAG. Seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 1996 ist die mittlere Prämie jährlich um durchschnittlich 3,8 Prozent gestiegen. Letztes Jahr betrug der Anstieg 1,1 Prozent, nun fällt er mit 0,2 Prozent moderat aus.

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