Wegen E-Bikes wird es eng auf Velostreifen

Luzerner Velolobby fordert: mehr Platz und mehr Anstand

Dieses Piktogramm auf der Bruchstrasse bedeutet Velostrasse.  (Bild: jwy)

Opfer des eigenen Erfolgs: Weil es immer mehr Velos und E-Bikes auf den Strassen hat, wird es für diese eng. Pro Velo fordert deshalb breitere Radstreifen und Velowege. Aber auch die Radler selbst nimmt die Lobbyorganisation in die Pflicht.

Die Zahl der elektrisch unterstützten Fahrräder nimmt laufend zu, ihr Anteil am Strassenverkehr wächst. Das ist ein zwiespältiger Boom (zentralplus berichtete). Denn einerseits sind E-Bikes im Verhältnis zu Töffs oder Autos umweltfreundlicher und leiser. Andererseits gefährden sie zunehmend die «normalen» Velofahrer.

Das ruft jetzt die Pro Velo auf den Plan, der E-Bike-Boom sei «Grund zur Freude aber auch zur Besorgnis», schreibt der Verband. Grund: Auf den ohnehin schmalen Radstreifen und Velowegen kommen sich schnell und langsam fahrende Velos zunehmend in die Quere.

«Die grösser werdenden Tempounterschiede und die gleichzeitig zunehmende Zahl Velofahrender führen wiederholt zu heiklen Situationen», schreibt die Pro Velo Luzern. Velofahrende gefährden sich mit heiklen oder gar gesetzeswidrigen Überholmanövern gegenseitig.

Das sieht dann laut Pro Velo so aus: Überholen Velos einander links, kommen sie mit Autos in Konflikt; überholen sie rechts auf dem Trottoir, kommen sie mit Fussgängern in Konflikt.

Darum fordert die Pro Velo Luzern in einer Resolution zwei Massnahmen – von den Behörden und den Velofahrern selbst:

  • Die Velofahrenden sind zu erhöhter Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme verpflichtet. Sie sind dringend aufgefordert, den Umständen angepasst, achtsam und gesetzeskonform zu fahren.
  • Die Veloinfrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden. Pro Velo Luzern fordert daher Politik und Verkehrsfachleute auf, ab sofort breitere Radstreifen und Velowege zu planen und zu realisieren.

«Wer dank guter Kondition oder elektrischer Unterstützung schnell fahren kann, hat kein Anrecht darauf, dies in jeder Situation zu tun», meint die Pro Velo. Und erwartet von den Velofahrenden trotz «ungenügende Platzverhältnissen» sich an die geltenden Verkehrsregeln zu halten. «Die Strassen in Städten und Dörfer sind weder Wettkampfstätten noch Kampfzonen.»

Pro Velo setzt sich im Kanton Luzern und schweizweit dafür ein, dass die Strassenverkehrsgesetzgebung velofreundlicher wird.

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