Stefan & Stefanie Gubser spannen zusammen

Luzerner Tatort-Kommissar wird zum Märchenonkel

Gubsers haben sich eines neuen Genres angenommen – des Märchens.

(Bild: zvg Joan Minder/Schweizer Familie)

Schauspieler Stefan Gubser, der Tatort-Kommissar Luzerns, und seine Tochter Stefanie haben sich zusammengetan. Statt Mord und Totschlag geht’s diesmal um gefressene Grossmütter und gestohlene Erstgeborene – um Grimms Märchen nämlich. Doch wie märchenhaft war die Zusammenarbeit von Vater und Tochter?

In Luzern kennt man ihn vor allem als Tatort-Kommissar Reto Flückiger. Doch der Schauspieler Stefan Gubser hat neben seinem Krimi-Engagement auch andere Eisen im Feuer. Das neuste Projekt, ein Märchen-(Hör-)Buch, hat er gemeinsam mit seiner Tochter erarbeitet.

Abgebrüht oder enthusiastisch

Eigentlich wurde Stefan Gubser von seiner Tochter, der Sängerin Stefanie Gubser, angestellt. Ein ganz besonderes Projekt für ihn. «Früher habe ich Arbeit und Familie strikt getrennt.» Heute sieht das alles ganz anders aus. «Zu Stefanie habe ich eine sehr tiefe und enge Beziehung. Heute begegnen wir uns auf Augenhöhe und ich kann sehr viel von ihr lernen.»

«Allem zugrunde liegt ja das Geschichtenerzählen und der Kampf zwischen Gut und Böse.»
Stefan Gubser

«Wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, ergeben sich natürlicherweise auch gewisse Abnützungserscheinungen, man wird etwas abgebrühter», betont Stefan Gubser. Junge Menschen seien hingegen voller Enthusiasmus und kaum zu bremsen, wie seine Tochter. «Zudem verfügt sie ausser ihrer sehr kreativen Art über eine grosse emotionale Intelligenz. Das wird mir bei Projekten auch immer wichtiger, dass es auch zwischenmenschlich stimmt», schwärmt der Schauspieler.

«Di gschtifleti Gans»

Stefanie und Stefan Gubser haben gemeinsam mit Illustrator Frank Baumann ein Buch mit zwei CDs herausgegeben. Sieben Grimmmärchen sind darin ins Schweizerdeutsche übersetzt und nach jedem Märchen folgt ein Schlaflied. Gelesen von Stefan, gesungen von Stefanie Gubser.

Erschienen ist das Buch im Wörterseh Verlag und ist jetzt im Handel erhältlich.

Vielleicht wäre eine Zusammenarbeit vor ein paar Jahren noch weniger harmonisch gewesen, kann sich Stefanie Gubser vorstellen. «Da kam es eher vor, dass ich mich als Tochter beweisen oder mein Vater mich belehren wollte und dies zu Auseinandersetzungen führte.»

Heute würden sie hingegen mit vollem Elan zusammenarbeiten, die gemeinsame Zeit geniessen und auch viel voneinander lernen.

 

Göttibub als Inspiration

Dass die Sängerin ihren Vater für das Buch ins Boot holte, sei spontan passiert. Die Idee sei ihr gekommen, als sie ihren Göttibub Nis ins Bett begleitet habe. «Ich überlegte mir, dass ich die Lieblingsschlaflieder meiner eigenen Kindheit für ihn als Einschlafritual aufnehmen und als Geburtstagsgeschenk übergeben könnte.» Als sie ihren Vater am nächsten Tag zum Mittagessen getroffen habe, fragte sie gleich, ob er nicht Lust hätte, die Märchen dazu zu lesen. «Er war begeistert von der Idee und wir fragten den Wörterseh Verlag an, ob sie dieses Projekt veröffentlichen wollten.» Nach einem Jahr lustvoller Arbeit stehen nun die sieben Märchen und acht Schlaflieder mit Illustrationen von Frank Baummann im Buch «Di gschtifleti Gans – Märli und Schlafliedli zum Läse und Lose».

Durch die Arbeit für das Buch habe sie sich in Erinnerungen aus ihrer Kindheit vertieft, so die Sängerin. Vater und Tochter wussten noch ganz genau, dass besonders «Schneeweisschen und Rosenrot» bei Stefanie Gubser der Renner war. «Sie liebte Grimms Märchen über alles – Hauptsache, man hat ihr daraus vorgelesen», erinnert sich Gubser. Und vorsingen habe er ihr immer müssen.

Stefan Gubsers gesangliche Qualitäten hielten sich jedoch in Grenzen, gibt er zu. «Früher habe ich viel gesungen, doch aus dem Schulchor wurde ich rausgeschmissen, weil ich immer nur Faxen im Kopf hatte.» Heute bedauere er das sehr.

Der Kampf von Gut und Böse

Tatort und Märchen – da seien aber schon einige Parallelen vorhanden, findet Stefan Gubser: «Allem zugrunde liegt ja das Geschichtenerzählen und der Kampf zwischen Gut und Böse.» Im Tatort gewinne im Gegensatz zum Märchen aber nicht immer das Gute. «Drum ist es viel gescheiter, man liest den Kindern etwas vor, als dass man sie vor die Glotze setzt», so der Schauspieler.

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