Luzerner SVP beschliesst Nein-Parole zum Covid-19-Gesetz

Es wurde heiss diskutiert im Hotel Sonne in Reiden. Doch am Ende hat die Luzerner SVP nicht überrascht und die Nein-Parole zum Covid-19-Gesetz beschlossen. zentralplus zeigt im Video, wie die SVP-Mitglieder auf diesen Entscheid reagiert haben.

Autor

Philipp Lustenberger

«Gopfedori! Es ist eine bodenlose Frechheit!» Punkt 21.21 Uhr gingen die Emotionen nach ruhigen Wortmeldungen, bei einem einzelnen Redner hoch. Der junge Mann, ein klarer Gegner des Gesetzes, liess es sich nicht nehmen die anwesenden Politiker direkt mit scharfen Worten einzudecken. Redner Albert Rösti (Nationalrat SVP Bern) war eines seiner Opfer und musste einige Minuten über 100 Dezibel ertragen – den genauen Wortlaut ersparen wir den Leserinnen und Leser an dieser Stelle.

Doch abgesehen von dieser lautstarken Wortmeldung diskutierten die SVP-Mitglieder ruhig und sachlich die Pros und Contras des Covid-19-Gesetzes.

Luzerner SVP fasst klare Nein-Parole

An der Delegiertenversammlung der Luzerner SVP waren rund 90 Personen im Saal. 80 Prozent von ihnen stimmten für ein Nein zum Covid-Gesetz. Schon vor der Luzerner SVP beschlossen die Zuger Delegierten mit dem gleichen Resultat die Nein-Paorle.

Es ist wie beim Wetter – jetzt im Herbst und Winter weht ein kühlerer Wind für das Gesetz. Bei der letzten Abstimmung im Sommer gab es noch eine breite Unterstützung, mit 65 Prozent lag die Zustimmung im Kanton Luzern fünf Prozentpunkte über dem Schweizer Durchschnitt.

Rückenwind gibt es anders als von der SVP bei anderen Luzerner Parteien vor der Abstimmung. Ein überparteiliches JA-Komitee setzt sich für das Gesetz ein (zentralplus berichtete).

Wuchtig hat die Luzerner SVP in der Donnerstagnacht auch die Nein-Parole bei der Pflegeinitiative mit über 90 Prozent der Stimmen gefasst. Einstimmig ist die SVP bei der Justiz-Initiative, auch da beschlossen die Delegierten die Nein-Parole.