SP reicht Postulat ein

Luzerner Stadtrat soll sich gegen «nutzlosen» Bypass wehren

Blick auf die geplante Überdachung vor dem Sonnenberg. (Visualisierung: zvg)

Eine massive Belastung für die Bevölkerung und am Ende schaut nicht genug dabei heraus: Die SP sieht im Bypass-Projekt keinen konkreten Mehrwert für die Stadt. Nun fordert sie den Stadtrat auf, seine Haltung zu revidieren.

Eines ist unbestritten: Die Realisierung des Mega-Projekts Bypass wird in der gesamten Region über Jahre hinweg spürbar sein. Derzeit läuft die Planauflage, womit immer klarer wird, wie genau das Strassenbauprojekt umgesetzt werden soll (zentralplus berichtete).

Die SP der Stadt Luzern hat bereits genug gesehen. Sie reicht ein Postulat ein, das den Stadtrat dazu aufruft, sich vom aktuellen Projekt zu distanzieren.

Über der Schmerzgrenze

Die Bauzeit des Bypasses ist auf rund 12 Jahre angesetzt. Die Summe der Belastungen, die der Stadtbevölkerung in dieser Zeit zugemutet werde, liege über der akzeptablen Schmerzgrenze, argumentiert die SP. 

In ihrem Postulat führt sie mehrere Beispiele dafür an. Darunter etwa die Tatsache, dass ein Teil des Autobahnverkehrs während Jahren über die Obergrundstrasse geführt werden muss (zentralplus berichtete), dass es im Gütschwald wegen der geplanten Notlüftungszentrale zu einer gossen Waldrodung kommen wird (zentralplus berichtete) oder dass die Zukunft des Dammgärtli wegen eines dort vorgesehenen Hilfsschachtes weiterhin in der Schwebe liegt (zentralplus berichtete).

Zudem macht die SP noch auf einen weiteren Umstand aufmerksam: Die Bauzeit des Bypasses wird sich voraussichtlich mit dem Bau des Durchgangsbahnhofes überschneiden. Diese Kombination wird in jedem Fall «grosse Auswirkungen auf das tägliche Leben der Stadtluzerner Bevölkerung haben», wie es im Postulat heisst.

Luzern soll sich ein Beispiel an Kriens nehmen

Nach heutigem Stand des Projektes trage «die Stadt also den Schaden, ohne dass für sie ein Nutzen ersichtlich ist». Der Stadtrat wird daher gebeten, sich mit «allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Bypass zu wehren, um negative Konsequenzen für die Stadt zu verhindern», lautet die Forderung des Postulates.

Die Stadt Luzern könnte sich dabei ein Beispiel an Kriens nehmen, wo man für eine «Vision eines stadtverträglichen Bypasses» kämpft (zentralplus berichtete). So sollen beim Bund etwa Konzepte für die Stadtautobahn in den Bereichen Reussportbrücken, Reusstal und Ibach eingefordert werden. Beispielsweise eine Überdachung als Weg oder Park zwischen Sentihof und St. Karli.

Der Stadtrat hat sich in der Vergangenheit wiederholt zum Bypass bekannt. In einzelnen Fällen wird er aber Einspruch gegen die Pläne einreichen – etwa beim Dammgärtli. Die Auflage der Pläne dauert noch bis am 8. Juli.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Ercolani Enrico
    Ercolani Enrico, 23.06.2020, 19:22 Uhr

    Die üblichen Verhinderer sind wieder am Werk! Ihr Motto, es reicht, wenn es mir heute gut geht, zukünftige Generationen sollen dann das von Ihnen angerichtete Fiasko selber ausbaden. Es gibt nur eine Lösung die die Umwelt entlastet und Menschen vor Lärm schützt:
    Spange Nord bis Verkehrshaus und Bypass überdeckt!

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    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 25.06.2020, 22:06 Uhr

      Wenn das so ist mit Ihrer einzig sinnvollen Lösung, ist ja der Bypass tatsächlich völlig nutzlos, und die SP hat recht.

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    • Profilfoto von Philipo
      Philipo, 26.06.2020, 00:02 Uhr

      @Herr Bitterli Sie träumen wohl noch immer davon dass irgendwann der Autoverkehr abgeschafft wird. Vermutlich sind Sie einer der tagtäglich im Bürositzt und nicht versteht dass es sehr viele Berufstätige gibt die im Job auf ein funktionierendes Strassennetzt angewiesen sind. Ist Ihnen eigentlich bewusst wie gross der wirtschaftliche Schaden durch Stau ist? Schlussendlich hängen davon auch die Jobs von Büroarbeiter ab. Wenn Aufträge wegfallen braucht es auch keine Administration weg die die Rechnungen schreibt. Auch Homeoffice ist nicht für alles die Lösung. Oder soll man Ihnen die neue Wadchmaschine per Mail zusenden oder Ihren Wasserrohrbruch per TeamViewer reparieren? Der Wirtschaftliche Schaden durch das kollabierende Strassennetz ist jetz schon immens. Und bei der steetig wachsenden Bevölkerungszahl, SP sei dank, wird es nicht besser. Das blockieren solcher Projekte zeigt nur einmal mehr dass die Linken und Grünen keine Weitsicht zeigen. Ja, damit solche Bauten umgesetzt werden können müssen ein paar Jahre zusätzliche Belastungen in kauf genommen werden. Für die Jahrzente die nach Ihrem und meinem Leben kommen sind sie jedoch unabdingbar. Aber eben, diese Parteien denken nur gerade ans hier und jetzt. Was danach kommt ist denen herzlich egal. Und das auch Grüne Parteien sich wehren ist auch klar. Die hätten sowieso am liebsten dass wir wieder leben wie vor 100 Jahren. Von morgen bis abend im Kreis tanzen, Kumbaya my lord singen und und von Luft und Liebe leben ist doch der Traum von diesen Leuten. Wenn die das wollen, sollen sie doch in die Aglo oder aufs Land ziehen.

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