Widerstand gegen Bypass-Lüftungszentrale

Luzerner Stadtrat hält am Standort im Gütschwald fest

Hier soll die Lüftungszentrale für Brandfälle im Bypasstunnel entstehen. (Bild: ios)

Der Luzerner Stadtrat steht grundsätzlich hinter der vom Bund geplanten Lüftungszentrale im Gütschwald. Trotzdem behält er sich vor, Einsprache zu erheben, wenn die Anliegen der Stadt zu wenig berücksichtigt werden.

Im Gütschwald ist eine Lüftungsanlage für den Luzerner Bypass geplant. Für deren Bau ist ein massiver Eingriff in die Natur wohl aber unvermeidlich. Das ist den städtischen Grünen ein Dorn im Auge, weshalb sie vom Stadtrat fordern, sich konsequent gegen die Realisierung der Anlage stellen. Dazu haben sie ein entsprechendes Postulat eingereicht (zentralplus berichtete).

Jetzt liegt die Antwort des Stadtrates vor. Darin hält er fest, dass er sich des Nutzens des Gesamtsystems Bypass bewusst ist und sich davon eine Entlastung des Verkehrsnetzes in der Stadt und Agglomeration verspricht. Gleichzeitig führt er jedoch aus, dass ein Eingriff in die Natur wohl unvermeidbar ist. Hinzu komme, dass die Anlage laut Bundesamt für Strassen (Astra) nur im Gütschwald oder an den Portaln beim Grosshof in Kriens oder im Ibach möglich ist. Weil es sich dabei um Siedlungsgebiet handle, erachtet der Stadtrat diese Orte als ungeeignet.

Stadtrat ist nicht grundsätzlich gegen das Projekt

Die Exekutive verweist auf ihre Stellungnahme zu verschiedenen Aspekten des Gesamtsystems Bypass aus dem Jahr 2014. Diese enthält unter anderem die Forderung, dass das Tunnelportal, die Grosshofbrücke und die Lüftungszentrale umwelt- und siedlungsverträglich ausgestaltet sein müssen und dass für Eingriffe in die Natur angemessene Schutz- und Ersatzmassnahmen vorzunehmen seien.

Für den Stadtrat bedeutet das, dass es sich somit nicht grundsätzlich gegen die geplante Lüftungszentrale stellt, wenn dieses bauliche Vorhaben für die Realisierung des Bypasses und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit unabdingbar ist. Von den ursprünglichen Forderungen weicht er trotzdem nicht ab: «Zwingend ist für den Stadtrat jedoch eine natur- und landschaftsverträgliche minimalinvasive Umsetzung der Lüftungszentrale sowohl während der Bau- als auch der Betriebsphase», schreibt er dazu.

Stadtrat hält sich Option der Einsprache offen

Auch was die Kompensationsmassnahmen betrifft, wird der Stadtrat deutlich: «Die erforderlichen Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen sollen möglichst im näheren Umfeld der Eingriffsfläche mit einem optimalen Nutzen für Fauna und Flora im Gütschwald umgesetzt werden.»

Deshalb ist der Stadtrat bereit, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für diese Anliegen einzusetzen, wie er festhält. Dabei denkt er insbesondere an das Instrument der Einsprache, sollte eine solche nötig werden. Nachdem das Projekt am 8. Juni öffentlich aufgelegt wird, werde man entscheiden, ob entsprechende Schritte notwendig sind.

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