Bezahlter Urlaub vor Geburt

Luzerner SP fordert 19 Wochen Urlaub für werdende Mütter

SP-Kantonsrätin Manuela Setz fordert drei Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub vor der Geburt. (Bild: Emanuel Ammon, AURA)

Wer beim Kanton Luzern angestellt ist, hat Anspruch auf 16 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub. Dies genügt SP-Kantonsrätin Melanie Setz nicht: Sie verlangt zusätzliche drei Wochen Urlaub vor der Geburt. Damit stösst sie auf viel Gegenwehr.

Werdende Mütter, die beim Kanton Luzern angestellt sind, haben momentan Anrecht auf 16 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub. Diese können frühestens zwei Wochen vor Geburtstermin angetreten werden. Damit liegt der Kanton als Arbeitgeber über dem gesetzlichen Minimum: Dieses sieht 14 Wochen bei einer Lohnfortzahlung von 80 Prozent vor. Gemäss der Luzerner SP-Kantonsrätin Melanie Setz genügt dies nicht: Sie fordert für Kantonsangestellte zusätzliche drei Wochen bezahlten Urlaub vor der Geburt.

In ihrer Postulats-Begründung bezieht sie sich auf Ergebnisse einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2018: Rund 70 Prozent der schwangeren Frauen lassen sich vor der Geburt krankschreiben. Nur gerade jede sechste Frau arbeitet bis zum Geburtstermin. Gemäss der 41-jährigen Setz zeige diese Arbeit die Diskrepanz zwischen der Realität und der Erwartungshaltung der Arbeitgeberinnen bezüglich wie lange eine Frau vor der Geburt noch arbeiten kann, wie sie gegenüber der «Luzerner Zeitung» beschreibt.

Bürgerliche Parteien sehen keinen Handlungsbedarf

Sowohl im National- als auch im Ständerat sind bereits ähnliche Vorstösse hängig. Trotzdem hat die Emmenbrückerin ihr Postulat eingereicht. Der Kanton soll so die Möglichkeit haben, seinen Angestellten eigenständig bessere Arbeitsbedingungen anzubieten, begründet sie gegenüber der Zeitung.

Bei den Luzerner Fraktionschefs kommt Setz' Vorstoss indes nicht gut an. Sowohl der Fraktionschef der SVP, der CVP als auch der FDP sehen beim Mutterschaftsurlaub keinen Handlungsbedarf. Stattdessen äussern sie Bedenken gegenüber allfällig anfallenden Mehrkosten für den Kanton. Damit stossen sie ins gleiche Horn wie der Bundesrat: Die zusätzlichen Kosten von rund 200 Millionen Franken Kosten können nicht durch die Erwerbsersatzordnung gedeckt werden, so der Bund.

Unterstützung erhält sie dafür von der Grünen-Fraktionschefin Rahel Estermann. Die vielen Krankschreibungen würden für sie zeigen, dass eine neue Lösung für die Phase kurz vor der Geburt hermuss.

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