Luzern: Geplant waren einst 20 Millionen

Schulhaus St. Karli soll für 22 Millionen Franken saniert werden

Das St.Karli-Schulhaus ist in die Jahre gekommen und bedarf einer Sanierung.

(Bild: Archivbild: zentralplus)

Für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage St. Karli beantragt der Stadtrat einen Sonderkredit von über 22 Millionen Franken. Der Grosse Stadtrat wird die Vorlage voraussichtlich am 4. Juni behandeln. Die Volksabstimmung ist für den 27. September vorgesehen.

Für die Sanierung und den Erweiterungsneubau bei der Schulanlage St. Karli beantragt der Stadtrat einen Sonderkredit von 22,35 Millionen Franken. 2018 ging man noch von rund 20 Millionen Franken aus. Wesentliche Faktoren für die höheren Kosten sind neben der Teuerung und baulich bedingten Massnahmen unter anderem die vom Parlament geforderte Erweiterung des Betreuungsangebotes von 40 auf 60 Prozent der Lernenden, teilt die Stadt Luzern in einer Mitteilung mit.

Hinzu kommen der Bau einer Photovoltaikanlage, eines zusätzlichen Liftes beim Kindergarten und einer WC-Anlage auf dem Pausenplatz sowie unter anderem die Sanierung des Wandbrunnes an der St.-Karli-Strasse und die Aussenplatzgestaltung wie sie im Partizipationsprozess erarbeitet wurde.

Von Sommer 2021 bis Sommer 2023 soll gebaut werden

Läuft alles nach Plan, wird die Schulanlage von Sommer 2021 bis Sommer 2023 in zwei Etappen saniert und erweitert. Die Aussenanlagen werden jeweils nach Fertigstellung der Etappen, beziehungsweise nach der Demontage des Provisoriums erstellt.

Die Schülerinnen und Schüler werden während dieser Zeit in einem Modulbau aus Holz unterrichtet, für den der Grosse Stadtrat 2018 einen Kredit von 8,3 Millionen Franken bewilligt hat. Im Kredit eingerechnet sind auch die Kosten für das Aufstellen des Provisoriums auf dem Schulhauplatz sowie im Herbst 2023 der Umzug des Provisoriums auf die Schulanlage Littau Dorf, die als nächste saniert wird.

Zeichen für die Energiewende

Der Stadtrat will ein besonderes Augenmerk auf die «bestmögliche, baukulturell vertretbare, bau- physikalisch machbare Sanierung der Gebäude» legen, wie es in der Mitteilung heisst. Und er will ein klares Zeichen für die Energiewende setzen.

Da auf dem erhaltenswerten Schulgebäude keine Photovoltaik-Anlage installiert werden darf, soll diese mit einer halbtransparenten Pausenplatzüberdachung realisiert werden. Der Erweiterungsneubau wird mit einer Wärmedämmung ausgestattet und für den Heizenergiebezug am Fernwärmenetz der Renergia angeschlossen. Dadurch könne er im Standard Minergie-A-ECO zertifiziert werden. Zusätzlich erhält die gesamte Schulanlage eine kontrollierte Raumlüftung um den heutigen Anforderungen an die Lufthygiene gerecht zu werden.

Partizipativer Prozess

Der Stadtrat will die Primarschulanlage St. Karli auch in Zukunft als attraktiven Ort für das Quartier, erhalten. Deshalb sollen der Pausenplatz und die Aussenräume aufgewertet werden. Um die Bedürfnisse der Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen, des Quartiers und der Vereine zu berücksichtigen, wurden sie in die Projektentwicklung einbezogen.

Weniger Asphalt, dafür mehr naturnahe Sand- und Kiesflächen, mehr Bewegungs- und Spielflächen, Sitzgelegenheiten im Schatten sowie zusätzliche Bäume und Sträucher sind das Resultat dieses partizipativen Prozesses. Sämtliche Massnahmen im Aussenbereich sollen unter Berücksichtigung der Grundsätze des Labels «Grünstadt Schweiz» umgesetzt werden, teilen die Verantwortlichen mit.

Weshalb die Sanierung nötig ist

Das über 100-jährige Schulhaus St. Karli ist in einem schlechten Zustand. Die Fassade und der Innenaus- bau müssen saniert werden. Die Wärmedämmung und die Akustik sind mangelhaft, die Elektroanlagen sind veraltet, und die Sanitärinstallationen stammen zum Teil noch aus der Erstellungszeit.

Eine Machbarkeitsstudie hat zudem gezeigt, dass die Bedürfnisse der Volkschule im heutigen Schulhaus und ohne zusätzliche Flächen nicht umgesetzt werden können. Es fehlen Gruppen- und Arbeitsräume sowie ein Mehrzweckraum. Zudem muss die Betreuung ausgebaut werden.

Das Siegerprojekt

2018 wurde ein öffentlich ausgeschriebenes, selektives Planerwahlverfahren durchgeführt. Das Siegerprojekt «Carlino» der Meletta Strebel Architekten, Luzern/Zürich, wurde anschliessend weiterbearbeitet und liegt nun als Bauprojekt vor. Die Bauten aus dem Erstellungsjahr sollen in ihrer Struktur erhalten und unter Berücksichtigung der Denkmalpflege saniert werden.

Der in den 1960er-Jahren südlich der Turnhalle angebaute Garderobentrakt wird zurückgebaut und die Süd- fassade der Turnhalle wird in den Ursprungszustand zurückversetzt. Der Kindergarten wird auf der Turnhalle platziert und erhält auf der Dachterrasse einen eigenen Aussenraum.

Hangseitig wird der Hauptbau mit einem zweigeschossigen Anbau erweitert. Im Erdgeschoss befinden sich Garderoben, Lager- und Technikräume. Im ersten Obergeschoss werden die Bibliothek und der Mehrzwecksaal über ein Foyer erschlossen, das den Neubau mit dem Hauptbau verbindet. Durch eine intelligente Organisation der Räume im Hauptbau kann der Neubau auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Dadurch sollen die städtebauliche Präsenz des historischen Ensembles und der dazugehörige grosszügige Aussenraum unangetastet bleiben.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Müller
    Müller, 22.04.2020, 14:22 Uhr

    ihh wie grusig Sanitär noch vor 100Jahren her, etwa Plumpsklo, mein Vater ging in den 30 Jahren dort zur Schule,, er Sagte es sei dazumal Gewaltig gewesen Modern hohe Räume, da es von der Bernstr, noch keine Geteerten Strassen gab, und es im Winter noch vil Schnee gab, sagte er konnte man mit dem Schlitten die Bernstr runter sausen allerdings vor der Kreuzung früh Bremsen wegen den Trams,

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