Vom Sofa aus ins 3D-Möbelgeschäft

Luzerner Medienunternehmer lanciert Online-Gewerbemesse

Der Luzerner Unternehmer Roger Givel denkt bereits an die Zeit nach Corona. (Bild: zvg)

Im Zuge der Corona-Krise geht eine Luzerner Firma mit einer virtuellen Online-Gewerbemesse für Zentralschweizer Aussteller neue Wege. Unternehmen und Konsumenten sollen sich künftig vermehrt im Internet austauschen.

Die Corona-Krise hat die Schweiz fest im Griff. Hunderte Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen, darunter auch die beliebte Luga auf der Luzerner Allmend, wurden abgesagt. Während die einen darunter leiden, bietet die aussergewöhnliche Situation innovativen IT-Unternehmen unerwartete Chancen, ihre Produkte bekannt zu machen. Auf diesen Zug springt auch der Luzerner Medienunternehmer Roger Givel auf, der unter anderem die Medienmarken Marktindex.ch und Radio-Luzern.ch besitzt.

Während eines Monats, genauer vom 15. Mai bis zum 14. Juni organisiert er die erste Online-Gewerbemesse der Zentralschweiz. «Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung, um das, was Messen ausmacht, ins digitale Zeitalter zu führen», sagt Givel. So schaffe man die Voraussetzungen, um Branchen, Menschen und Märkte jetzt und in Zukunft zusammenzubringen – und zwar online. Ein kleiner Trost also für alle, die sich auf die Messen wie die Luga gefreut hatten.

Diverse Branchen stellen virtuell aus

Als Konkurrenz zur Luga will Roger Givel seine virtuelle Zentralschweizer Online-Messe nicht verstanden wissen, wie er mit Nachdruck sagt. Diese sei in ihrer Art auch nicht ersetzbar. Dennoch sind für den aussenstehenden Beobachter durchaus Ähnlichkeiten erkennbar. «Bei unserer Online-Messe haben wir eine Art virtuelle Zelte, wo Zentralschweizer Unternehmer wie bei herkömmlichen Ausstellungen ihre Produkte den Kunden präsentieren können», erklärt Givel. Zwischen 50 und 60 Aussteller erwartet er auf seiner Plattform. Mit der Zahl der bisherigen Anmeldungen ist er sehr zufrieden. Es sind nur noch wenige Pläzte zu haben.

«Wir haben Anmeldungen aus diversen Branchen wie Business, Freizeit, Wohnen, Genuss, Fahrzeuge oder Bauen und Renovieren», führt Givel aus. Für die Präsentation der Produkte macht er mit seinem Team 3D-Fotos und Videoaufnahmen in den Geschäften, welche die Besucher dann von zuhause aus in 3D-Darstellung anschauen können. «Dazu gibt es einen Whatsapp-Chat, wo die Kunden den Ausstellern wie gewohnt Fragen zu den Produkten stellen können», erklärt Givel.

Mit solchen Fotos können die Messebesucher in die Ausstellung eintauchen.

«Nachfrage steigt unabhängig von Corona»

Bei seiner Online-Messe denkt Roger Givel jedoch bereits an die Zeiten nach der Corona-Krise. «Die Internetnutzung wird in verschiedenen Bereichen massiv zunehmen. Dies zeigt sich anhand der hunderten von Videokonferenzen, die momentan abgehalten werden.» Virtuelle Messen könnten künftig insbesondere von Leuten genutzt werden, die sich gerne anonym beraten lassen, eine gewisse Distanz zur Verkäuferin schätzen oder sich nicht getrauen, physisch auf die Verkäufer zuzugehen, ist Givel überzeugt. Deshalb könne es durchaus sein, dass die Zentralschweizer Online-Messe auch im nächsten Jahr wieder durchgeführt wird. Je nachdem wie erfolgreich die Premiere ausfällt. Gratis-Tickets gibt es unter gewerbemesse-online.ch. Der Zugang ist allerdings auch ohne Anmeldung möglich.

(Bild: zvg)
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