Luzerner Lehrer kämpft gegen Pädophilieverdacht

Ein Infobrief der katholischen Kirchgemeinde Luzern führt zu falschen Gerüchten über den Religionslehrer, der sich kürzlich vor Gericht erfolgreich gegen die Kündigung aufgrund islamkritischer Äusserungen im Unterricht wehrte. Grund: Er wird mit einem pädophilen Luzerner Lehrer verwechselt.

Er soll im Unterricht islamkritische Aussagen gemacht haben, behauptet ein Schüler. Daraufhin war ein Luzerner Religionslehrer seinen Job los (zentral+ berichtete). Bei seiner Freistellung wurde ein Infomail an rund seiner 500 Schüler geschickt – ohne dabei die genauen Gründe, die zur Kündigung führten, näher zu erläutern.

Die in der Kündigung mangelnde Begründung der sofortigen Freistellung des Religionslehrers hatte jedoch verheerende Folgen für den Lehrer. Denn: Wie zwei Wochen vor dem Vorfall aus den Medien zu entnehmen war, wurde einem pädophilen Luzerner Lehrer gekündigt. Viele haben danach angenommen, dass es sich beim Religionslehrer um den Pädophilen handeln muss. Selbst ein mit dem Religionslehrer befreundeter Lehrer hatte diesen Verdacht, wie er gegenüber der «Neuen Luzerner Zeitung» sagt.

Kirchgemeinde geht vor Bundesgericht

Zur Erinnerung: Der Religionslehrer wehrte sich beim Kantonsgericht gegen die Kündigung – und bekam Recht, es gebe keine Anzeichen dafür, dass er unzulässige Islamkritik in den Unterricht habe einfliessen lassen. Damit gibt sich die Kirchgemeinde Luzern nicht zufrieden: Am Montag hat der Kirchenrat entschieden, das besagte Urteil vom Bundesgericht überprüfen zu lassen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Gute Nacht
    Gute Nacht, 07.11.2015, 18:19 Uhr

    Der Rektor trat es los, der Kirchenrat tritt nach.

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