Abstimmungskampagne lanciert

Luzerner Komitee bekämpft beide Agrarinitiativen

Weibeln für ein doppeltes Nein (von links): Damian Müller, Priska Wismer, Urs Brücker, Markus Kretz, Angela Spiess und Peter With. (Bild: zvg)

Die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative, die am 13. Juni an die Urne kommen, gefährden Arbeitsplätze und führen zu mehr Importen: Mit diesen Argumenten bekämpft ein Luzerner Komitee mit prominenten Gesichtern die beiden Anliegen.

Am 13. Juni kommen die beiden Initiativen «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» und «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» vors Volk. Am Montag hat das Luzerner Gegen-Komitee seine Kampagne lanciert. Es setzt sich zusammen aus bekannten Politikern von CVP, FDP, SVP und GLP sowie Vertretern des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes und des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Luzern.

«Die Trinkwasser- und der Pestizidfrei-Initiative sprechen wichtige Themen an, schiessen aber am Ziel vorbei», begründet das Komitee die doppelte Nein-Parole. Sie würden die Produktion einheimischer Lebensmittel stark einschränken und zu mehr Importen führten. Folglich stünden Arbeitsplätze und Existenzen auf dem Spiel.

Kritik an zu strengen Vorgaben

«Die Trinkwasserinitiative hat mit Trinkwasser nicht viel zu tun. Sie zielt ausschliesslich auf die Direktzahlungen», kritisiert Markus Kretz, Präsident des Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband. Die Initiative verlangt, dass nur noch Subventionen erhält, wer auf Pflanzenschutzmittel verzichtet und kein Futter für die Tiere zukauft.

Der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller betont, dass die wenigsten Betriebe mit Hühnern oder Schweinen über genügend Ackerland verfügen, um ihre Tiere zu füttern.

Auch die Pestizid-Initiative, die den Einsatz von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft verbieten will, ist laut dem Komitee unnötig. Das eidgenössische Parlament habe eine bessere Lösung erarbeitet, sagt Bäuerin und CVP-Nationalrätin Priska Wismer. «Mit dem neuen Pestizid-Gesetz müssen die Risiken durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Gewässer, Trinkwasser und naturnahe Lebensräume bis 2027 um 50 Prozent sinken.» In den letzten Jahren sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika in der konventionellen Landwirtschaft bereits deutlich gesunken.


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1 Kommentar
  • Profilfoto von Raphael Wirz
    Raphael Wirz, 06.05.2021, 12:23 Uhr

    «Vertrauen Sie den Bäuerinnen und Bauern. Sie sind die wahren Experten.» Der ist gut. Im Schweizer Mittelland überschreitet die Pestizidkonzentration auf vielen tausend Kilometern Bachlänge die gültigen Grenzwerte. Pro Standort wurden zwischen 71 und 89 Wirkstoffe gefunden, insgesamt 145 Stoffe. Bei 66 Stoffen wurden die Grenzwerte überschritten. Ist Grundwasser einmal verschmutzt, dauert seine Erneuerung Jahre oder gar Jahrzehnte. Finden Sie das gut, Herr Kottmann?

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