Luzerner Kantonsgericht soll in einen Neubau statt ins Museum ziehen
In einem Postulat fordert der parteilose Stadtrat Silvio Bonzanigo, dass der Kanton im Hinblick auf die Standortsuche der Gerichte nochmals über die Bücher geht. Und bringt eine Idee aufs Parkett, die in den vergangenen Jahren schon mehrfach diskutiert wurde.
Die Diskussion rund um den neuen Standort der Luzerner Kantonsgerichte erhitzt die Gemüter. Der aktuelle Vorschlag sieht vor, dass das Natur- und das Historische Museum vom Kasernenplatz wegziehen und die Gerichte in den Gebäuden unterkommen.
Der Luzerner Stadtrat bringt nun einen neuen Vorschlag ins Spiel. Er hält den Standort an der Reuss, wo derzeit noch die Museen untergebracht sind, für suboptimal. Die Gerichte wären nicht in einem einzigen Gebäude untergebracht und Erweiterungen, die in Zukunft nötig werden könnten, wären kaum realisierbar. Auch die Sicherheitsstandards könnten nur mit einem enormen Kostenaufwand umgesetzt werden.
Kommt nun doch noch ein Neubau am Kasernenplatz?
Bonzanigo stört sich daran, dass die Stadt bei der Standortsuche nicht genügend in die Gespräche miteinbezogen worden ist. Das sei aber auch der Stadt selbst geschuldet: «Die Stadt hat sich ihrerseits bisher nicht im gewünschten Mass in der Diskussion engagiert», schreibt er in seinem Postulat. Deshalb solle sie sich künftig mehr einbringen.
Bonzanigo schlägt vor, das Kantonsgericht auf jenem Baufeld am Kasernenplatz unterzubringen, das einst für die Universität Luzern zur Debatte stand. Auch für die Hochschulbibliothek und die Salle Modulable stand das Gebiet zur Diskussion (zentralplus berichtete). «Das Areal war als Bestvariante unter 23 Standorten gewählt worden. Mit der Errichtung des Kantonsgerichtsgebäudes an dieser zentralen Lage erhielte die Stadt Luzern zudem den schon längst gewünschten baulich überzeugenden Abschluss des Kasernenplatzes», begründet Bonzanigo den Vorschlag.
Stadtrat soll mithelfen
Die Stadt solle das Baufeld folglich im Baurecht an den Kanton abtreten. Gleichzeitig soll der Stadtrat den Kanton aktiv bei der Standortsuche unterstützen. Dies etwa mit seinen Kenntnissen der Entwicklungen auf dem Liegenschaftsmarkt. Auch logistisches und jursistisches Knowhow soll der Stadtrat zur Verfügung stellen.
Derzeit ist das Kantonsgericht auf drei Standorte verteilt. Ziel ist es, sie auf einen zu reduzieren. Würde das Gericht an den Kasernenplatz zügeln, würden das Naturmuseum und das Historische Museum voraussichtlich ins Zeughaus verlagert. In der Politik haben diese Pläne jedoch bereits für Widerstand gesorgt (zentralplus berichtete).
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Kasimir Pfyffer, 15.02.2021, 15:29 Uhr Ein nachvollziehbarer Vorschlag, aber so weit müssen wir nicht gehen. Der Neubau für die Gnädigen Herren ist bald in Bau – er heisst Verwaltungszentrum Seetalplatz. Nach der Pandemie wird das teilweise Home Office auch beim Kanton Einzug halten. Es werden also nicht so viele Flächen genutzt, wie bei der Planung vor mehreren Jahren vorgesehen. Der Neubau wird zudem sehr hoch. Viel höher als das Naturmuseum! So etwas müsste Menschen, die ihre eigene Bedeutung permanent überschätzen, eigentlich überzeugen …
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