IHP Luzern hat kein Geld mehr

Luzerner Heilädagogik-Angebot schliesst

Erwin Hofstetter, Präsident des IHP Luzern. (Bild: zvg)

Nach über 80 Jahren ist Schluss: Aus wirtschaftlichen Gründen muss das Institut für Heilpädagogik und  Psychotherapie (IHP) Luzern den Betrieb aufgeben. Schuld sind rückläufige Beiträge der öffentlichen Hand.

Trotz grosser Bemühungen, sei es nicht gelungen, die psychotherapeutische Versorgung im Raum Zentralschweiz mit dem spezifischen Angebot des IHP Luzern weiterhin zu gewährleisten, heisst es in einer Mitteilung.

Bereits im Mai habe das IHP Luzern an seiner Mitgliederversammlung über die angespannte finanzielle Situation des Vereins informiert. Trotz grosser Nachfrage kämpft das Institut seit langem mit finanziellen Sorgen.

Zwar hat die Nachfrage nach Therapien und Weiterbildungsangeboten stetig zugenommen – 2018 waren es über 500 Neuanmeldungen. Doch die hohen Verluste und das ungenügende Vereinsvermögen bereiteten der Organisation Sorgen. Zuletzt betrug der Verlust 75'000 Franken.

Das IHP Luzern konnte zwar Projektbeiträge bei Stiftungen und Privaten beschaffen, die Unterstützung der öffentlichen Hand war jedoch seit Jahren rückläufig.

Auch der neue Präsident konnte es nicht richten

Um den Betrieb zu gewährleisten, sei man als wachsende Organisation auf ein genügend grosses Vereinsvermögen angewiesen, so das IHP. Aus wirtschaftlichen Gründen mussten bereits Umstrukturierungen vorgenommen werden.

Neben Sparmassnahmen arbeiteten Vorstand und Team in den letzten Monaten mit Hochdruck an Zukunftslösungen. Erst im Juni wurde der Coach und Erwachsenenbildner Erwin Hofstetter als neuer Präsident gewählt.

Auch er konnte das Ende nicht mehr aufhalten und das IHP Luzern muss den Betrieb in seiner heutigen Form per Ende August 2019 schliessen. Es sei nicht gelungen, eine Nachfolgeorganisation aufzustellen, so Erwin Hofstetter. «Alle Beteiligten bedauern die Situation sehr.»

Einzelne Angebote bleiben

Das IHP Luzern ist ein psychotherapeutisches Kompetenzzentrum in der Zentralschweiz. Es bietet Beratung und Therapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Weiterbildung für Fachpersonen.

In den Bereichen Therapie und Weiterbildung seien Folgeangebote von einigen Therapeutinnen und Thearapeuten geplant. Das IHP Luzern werde aktuelle Informationen später auf seiner Website publizieren.

Das IHP Luzern wird von einem Verein getragen und leistet seit 1932 auf gemeinnütziger Basis Pionierarbeit in der Zentralschweiz. Das Angebot ergänzt die staatlichen Einrichtungen. Über die Zukunft des Vereins IHP Luzern wird der Vorstand im Herbst entscheiden.

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