Kandidatenkarussell nimmt Fahrt auf

Luzerner GLP will mit Roland Fischer in den Regierungsrat

Der Luzerner GLP-Präsident Roland Fischer hat wenig Verständnis für die Zuger Klagen im Parlament bezüglich NFA. Doch für die Steuersenkung macht er dem Kanton keine Vorwürfe.

(Bild: sib)

Die Grünliberalen streben als kleinste Fraktion im Kantonsrat einen Sitz im Luzerner Regierungsrat an. Schaffen soll das der Parteipräsident und Ex-Nationalrat Roland Fischer. Will der Finanzpolitiker den parteilosen Marcel Schwerzmann beerben?

Der Vorstand der Grünliberalen Kanton Luzern hat entschieden: Parteipräsident Roland Fischer soll einen Sitz in der Luzerner Kantonsregierung erobern. Falls ihn die Mitglieder an der Versammlung vom 22. Oktober nominieren.

Dass der Ökonom und erfahrene Politiker Roland Fischer kandidiert, ist keine Überraschung, er liebäugelt schon länger mit einem Comeback, seit er 2015 die Wiederwahl in Bern verpasste. Bereits im Januar sagte Fischer zu zentralplus: «Ich kann mir vorstellen, zu kandidieren.»

Roland Fischer ist seit 2008 Parteimitglied, seit 2009 im Vorstand und seit 4. April 2016 Präsident der Kantonalpartei. Auf Bundesebene vertrat Roland Fischer den Kanton Luzern von 2011 bis 2015 im Nationalrat, vor seiner Wahl arbeitete er über zehn Jahre lang in verschiedenen Funktionen für die eidgenössische Finanzverwaltung in Bern.

Fischer will Regierung «deblockieren»

Seit 2015 ist Fischer Dozent und Projektleiter im Bereich «Public and Nonprofit Management» an der Hochschule Luzern. «Ich möchte mich in der Regierung für eine fortschrittliche, liberale und umweltfreundliche Politik einsetzen», sagt Roland Fischer zu seiner Nomination. Die heutige Regierung und Parlamentsmehrheit habe den Kanton in eine finanzpolitische Sackgasse geführt. Nun sei eine «Deblockierung» notwendig. Auch bei der Verkehrspolitik und beim Umweltschutz sieht er Defizite.

«Es ist an der Zeit, dass auch die progressive Mitte in der Luzerner Regierung vertreten ist», so Partei-Vizepräsident Olivier Bucheli kämpferisch. Die GLP wolle «eine glaubwürdige und kompetente Alternative zur heutigen, einseitig konservativ zusammengesetzten Regierung bieten».

Noch keine Frau tritt an

Die Luzerner GLP hat am vergangenen Wochenende im kleinen Rahmen ihr 10-jähriges Bestehen gefeiert (zentralplus berichtete), die Partei stellt mit fünf Sitzen die kleinste Fraktion im Kantonsrat. Ihre Chancen stehen und fallen wohl mit dem Entscheid des parteilosen Finanzdirektors Marcel Schwerzmann, er hat noch nicht angekündigt, ob er nochmals antritt.

Kantonsrat und Regierung werden am 31. März 2019 neu gewählt. Die SP hat im April bekanntgegeben, dass sie mit Jörg Meyer für den Regierungsrat kandidiert. Der Kantonsrat aus Adligenswil soll den 2015 verlorenen Sitz zurückerobern.

Klar ist zudem, dass FDP-Regierungsrat Robert Küng zurücktritt, für ihn tritt Fabian Peter an. Von den vier weiteren amtierenden Regierungsräten haben Paul Winiker (SVP) und Reto Wyss (CVP) bereits ihr Interesse an einer weiteren Amtszeit angekündigt. Guido Grad (CVP) und Marcel Schwerzmann (parteilos) haben sich noch nicht entschieden.

Die aktuelle Regierung im Kanton Luzern besteht aus fünf Männern – und das könnte womöglich so bleiben. Bislang hat noch keine Partei eine Frau nominiert oder ins Spiel gebracht.

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