Luzerner Gesundheitsdirektor kritisiert Bundesrat

Kommt die Auffrischungsimpfung zu spät, um eine weitere Welle zu verhindern? Guido Graf kritisiert Fall das langsame Handeln des Bundesrates. Gleichzeitig macht er sich für das Covid-Gesetz stark.

Redaktion

Redaktion zentralplus

In einem Interview mit CH Media, spricht der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf über die aktuelle Coronalage und kritisiert dabei auch Bundesbern.

«Ich bedaure es sehr, dass der Bund in dieser Frage so lange gezögert hat. Die Auffrischungsimpfung kommt zu spät. Allen voran in der Pflege müssen wir die Booster-Impfung durchführen. Da besteht Handlungsbedarf, nicht nur bei den über 65-Jährigen», sagt Graf gegenüber der Zeitung.

Und weiter: «Ich will nicht mehr in die Situation kommen, dass wir beim Spitalpersonal wegen Corona eine Ausfallquote von zehn Prozent haben. Das würde die Funktionalität des Gesundheitssystems gefährden.

Ein Nein zum Covid-Gesetz findet Graf fahrlässig

Wenn es bei der Abstimmung ein Nein geben würde, befürchtet der Luzerner Gesundheitsdirektor schwere wirtschaftliche Konsequenzen. Er appelliert an die Bevölkerung, mit einem kühlen Kopf an die Urne zu gehen.

«Wir stimmen nicht über unsere Zufriedenheit mit der Coronapolitik ab und übrigens auch nicht über die Abschaffung der Demokratie. Es ist also eine Abstimmung wie andere auch; darum rate ich insgesamt zu mehr Gelassenheit», sagt Guido Graf gegenüber CH Media.

Bei einem Nein würden auf die Schweiz mehrere Herausforderungen zukommen. Nicht nur gesellschafts- und gesundheits-, sondern auch wirtschaftspolitisch. Alleine im Kanton Luzern habe die Regierung die Wirtschaft bis jetzt mit über einer Milliarde Franken unterstützt. Wie dies bei einem Nein weitergehen soll, da setzt Guido Graf ein Fragezeichen.