Luzern gibt grünes Licht für Campus Horw

«Ein Ja für die Bildung sowie ein Ja für die Wirtschaft»

Finanzdirektor Reto Wyss (links) und Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann freuen sich über das Resultat. (Bild: zvg)

Die Luzerner Stimmbürger bekennen sich zum Ausbau des Hochschulstandorts in Horw: 64,8 Prozent sagten Ja zum geplanten Campus.

Klare Sache im Kanton Luzern: Die Stimmbürger haben am Sonntag die Vorlage zum Campus Horw gutgeheissen. Mit 64,82 Prozent Ja-Stimmen fiel das Ergebnis gemäss dem provisorischen Schlussresultat deutlich aus. Besonders hoch war die Zustimmung in der Standortgemeinde Horw, wo 77.79 Prozent ein Ja einlegten. Die Stimmbeteiligung lag im ganzen Kanton bei 49,84 Prozent.

Damit kann die Erweiterung und Sanierung des Areals des Departements Technik und Architektur der Hochschule Luzern vorangetrieben werden. Zusätzlich wird Raum geschaffen für die Pädagogische Hochschule, die heute über acht Standorte verstreut ist. Dereinst soll der neue Campus Platz für über 4000 Studierende und rund 1000 Dozenten bieten.

AG für das Grossprojekt

Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf 365 Millionen Franken. Für den Campus Horw soll eine eigene Aktiengesellschaft gegründet werden. Diese ist für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Finanzierung der Infrastruktur zuständig. Damit könne man flexibler auf Entwicklungen reagieren, begründete der Regierungsrat. Die Aktien der Immobilien AG bleiben im Besitz des Kantons.

«Der Ausbau einer öffentlichen Hochschule sollte von der öffentlichen Hand realisiert werden.»

Raoul Niederberger, Grüne

Einzig dieses Konstrukt gab im Zusammenhang mit der Vorlage Anlass zu Kritik. Auf linker Seite befürchtete man, dass der Kanton damit die demokratische Mitsprache aus der Hand gebe. Trotzdem verlief der Abstimmungskampf auffallend ruhig.

Grüne bedauern Ja, Pro-Komitee freut sich

Die Grünen, die als einzige die Nein-Parole beschlossen hatten, begrüssen laut Mitteilung zwar die Stärkung des Bildungsstandortes Luzern. Gleichzeitig bedaure man die Auslagerung der Campus-Horw-Infrastruktur in eine AG. «Der Ausbau einer öffentlichen Hochschule sollte von der öffentlichen Hand realisiert werden. Schliesslich trägt die Verantwortung am Ende nicht der Verwaltungsrat, sondern die Luzerner Politik», wird Co-Präsident Raoul Niederberger in einer Mitteilung zitiert.

Gross ist derweil die Zufriedenheit beim Pro-Komitee. Gemäss Christian Ineichen, Präsident der CVP Kanton Luzern und Co-Sprecher des überparteilichen Komitees, kann nun die dringend notwendige Erneuerung und die Erweiterung des Campus Horw an die Hand genommen werden. «Die derzeit benutzten Gebäude und gebäudetechnischen Anlagen sind über 40 Jahre alt und genügen den heutigen räumlichen, technischen, sowie energetischen Anforderungen nicht mehr.»

«Der Campus Horw wird zu einem neuen Treffpunkt von Bildung und Wirtschaft.»

Jacqueline Theiler, Pro-Komitee

Der künftige Campus Horw trage zur Attraktivität und zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Luzern als Bildungs- und Wirtschaftskanton bei, ergänzt Jacqueline Theiler. Zudem ermöglicht das Projekt laut der Präsidentin der FDP Luzern Synergien. «Der Campus Horw wird zu einem neuen Treffpunkt von Bildung und Wirtschaft.»

Regierungsrat sehr zufrieden

Auch der Regierungsrat freut sich über die klare Zustimmung der Bevölkerung zur Gründung der Aktiengesellschaft für den Campus Horw. «Die Bevölkerung setzt auf Zukunft, stärkt den Bildungs- und Wirtschaftskanton Luzern», sagt Regierungspräsident Reto Wyss (CVP). Er sprach am Sonntagnachmittag vor den Medien von einem guten Tag für den Kanton Luzern und seine Zukunft. «Es ist ein Ja für die Bildung sowie ein Ja für die Wirtschaft.»

Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) ist glücklich, dass die Raumprobleme sowohl des Departements Technik & Architektur wie auch der Pädagogischen Hochschule auf dem gemeinsamen Campus Horw gelöst werden. «Diese beiden Ausbildungsinstitutionen erhalten Perspektiven und Luzern als Hochschulstandort wird gestärkt.»

Läuft alles plangemäss, wird der neue Campus etappenweise ab 2029 bezogen.

Die Resultate der einzelnen Gemeinden findest Du in der interaktiven Grafik:

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