Postulat eingereicht

Luzerner Beizer sollen auch nach Corona mehr Aussenfläche nutzen dürfen

Tische und Stühle dort, wo sonst Autos und Lieferwagen stehen: Luzerner Beizer durften diesen Sommer mehr Aussenfläche nutzen. (Bild: ida)

Damit die finanzielle Lage durch die Schutzmassnahmen nicht noch schiefer wurde, durften Gastrobetriebe ihre Aussenbestuhlung ausweiten. Die CVP will nun, dass dies auch nach der Pandemie möglich ist.

Für etliche Gastronomen hätte sich die Eröffnung des Betriebes nach dem Lockdown wohl kaum gelohnt, wenn sie nicht zusätzliche Fläche im Aussenbereich hätten nutzen können. Die Stadt hatte dies für den Sommer entschieden. Bei den zusätzlichen Flächen handelt es sich um öffentlichen Grund.

Seit dieser Regelung haben viele Beizen deutlich mehr Tische mit genügend Abstand nach draussen gestellt. Das Konzept scheint anzukommen. «So wirkt zum Beispiel gerade auch die Altstadt durch die grösseren Flächen der Aussenbestuhlung belebter», schreiben Mirjam Fries und Andreas Felder im Namen der CVP-Fraktion in einem Postulat.

Vor- und Nachteile sollen aufgezeigt werden

Sie wollen deshalb, dass die aktuelle Gastropolitik auch nach Corona weitergeführt wird. «Es ist uns klar, dass die zusätzliche Nutzung auch zu Konflikten führen kann», heisst es im Postulat. Der Stadtrat solle die derzeitige Situation deshalb als Testphase betrachten und dem Grossen Stadtrat einen Bericht über die Vor- und Nachteile vorlegen.

Damit sollen mögliche weiterzuführende Massnahmen aufgezeigt werden. Das Reglement für die Nutzung des öffentlichen Raumes müsste allenfalls angepasst werden.

Partymeile oder sinnvolle Zwischennutzung von Plätzen?

Ob sich die Forderung wirklich durchsetzt, ist schwierig abzuwägen. Die Luzerner Finanzdirektorin und Stadträtin Franziska Bitzi Staub hat erst kürzlich in einem Interview mit zentralplus erklärt, dass es sich um eine Ausnahmeregelung handelt. «Es handelt sich um öffentlichen Grund und dessen Nutzung ist und bleibt aus gutem Grund reglementiert. Wenn man die ganze Stadt zu einer Partymeile macht, ist die Erholung für die Daheimgebliebenen nicht dieselbe.»

Trotzdem ist die Idee nicht ganz vom Tisch. Bitzi: «Wir sehen zum Beispiel, dass wir auch mit einzelnen Parkplätzen eine Bereicherung und Begrünung hinbekommen. Gerade im Sommer, wo viele Handwerksbetriebe Ferien haben und der Verkehr in der Stadt abnimmt, könnte das auch in Zukunft eine Möglichkeit sein.»

Zuger wollen Plätze nach Corona ebenfalls beleben

Nicht nur in Luzern, auch in Zug hat die Politik bereits Forderungen gestellt, den Beizen auch nach Corona mehr Fläche zur Verfügung zu stellen. Die Grünliberalen in Zug brachten ähnliche Argumente wie die Luzerner CVP ins Spiel: «Die Altstadt wirkt spürbar lebendiger und beliebter, der öffentliche Raum wird besser belebt und genutzt», hiess es in einer Mitteilung (zentralplus berichtete). Auch die GLP forderte, dass die aktuelle Situation als Pilotphase angesehen wird.

Laut SVP-Fraktionspräsident Roman Küng geniessen die Zugerinnen die ausgeweitete Flächennutzung durch die Beizen. Er forderte deshalb ebenfalls in einem Postulat, die Regelung auch nach Corona weiterzuführen (zentralplus berichtete).

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