Nach Entlassungen wegen Corona-Pandemie

Luzerner Beizen sind wieder offen – aber es fehlt an fähigem Gastro-Personal

Die Luzerner Gastronomie leidet unter Fachkräftemangel. (Bild: zvg)

Viele Gastronomie-Betriebe mussten ihr Personal entlassen, weil die Corona-Pandemie die Unternehmen in die Knie gezwungen hat. Seit Anfang Woche sind in Luzern die Beizen wieder geöffnet – doch es fehlt an Fachpersonal. zentralplus hat beim Präsidenten von «Gastro Luzern» nachgefragt.

Die Corona-Pandemie hat die Gastro-Branche hart getroffen. Betriebe mussten schliessen, Mitarbeitende wurden in Kurzarbeit geschickt oder Restaurantpersonal wurde gar entlassen. Beizen und Gastro-Betriebe bangen längst um ihre Existenz. Für viele überraschend, hat der Bundesrat vergangene Woche dann aber entschieden, dass ab diesem Montag Restaurant-Gäste auch wieder im Innenbereich bewirtet werden dürfen (zentralplus berichtete).

Auch in Luzern freut man sich über die neuen Corona-Lockerungen. Allerdings stellt der Bundesratsentscheid viele Gastronomen auch vor eine neue Herausforderung. Weil lange unklar war, wann Gastro-Betriebe wieder öffnen dürfen, mussten vielerorts Angestellte entlassen werden. Jetzt aber bräuchte es eben jene fähigen Gastro-Fachkräfte besonders dringend. Gastro-Luzern-Chef Ruedi Stöckli weiss um die Problematik.

Fachpersonal lässt sich nicht so einfach finden

«Die Betriebe, die gut gearbeitet haben und ihr Personal in die Kurzarbeit geschickt haben, haben es jetzt leicher. Bei Betrieben, die ihren Mitarbeitern wegen der unsicheren Lage gekündet haben, sieht es allerdings anders aus. Sie haben jetzt Probleme, auf die Schnelle fähiges Personal zu finden», sagt Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, zu zentralplus.

«Das voreilige Handeln einiger Gastro-Betriebe rächt sich jetzt. Das gekündigte Personal lässt sich so schnell nicht wieder finden. Einige haben zu lange damit abgewartet, sich wieder auf die Suche nach Gastro-Personal zu machen, weil bei vielen die Unsicherheit gross war, wann sie ihre Betriebe wieder öffnen dürfen», so Stöckli.

«Wir setzen alles daran, das Problem der Gastronomie zu beheben», sagt Ruedi Stöckli, Verbandspräsident Gastro Luzern. (Bild: zvg)

«Uns fehlt im Moment vor allem der Nachwuchs in der Gastronomie-Branche. Sei es in der Küche oder im Service, der Fachkräftemangel in Luzern ist ein bekanntes Problem, das nicht bis Ende dieses Jahres zu bewältigen ist», erklärt der Gastro-Luzern-Präsident.

«Gastro Luzern» setzt auf Nachwuchsmarketing

Das wird laut dem Gastro-Luzern-Chef Jahre dauern. Dennoch ist er überzeugt, dass sich die freien Stellen wieder besetzen lassen. Trotz allem zeigt sich Stöckli zuversichtlich: «Die Gastronomie ist krisenresistent, das hat sich bewährt. Es wird immer gegessen. Menschen haben ein starkes Bedürfnis, in die Beizen zu gehen.»

Zudem stecken «Gastro Luzern» und «Gastro Suisse» viel Energie und Geld in das Nachwuchsmarketing. Jugendliche hätten während der Corona-Pandemie die Perspektive verloren, daher sei es wichtig, die Jungen wieder zu begeistern. «Schlussendlich wollen wir nicht, dass der Fachkräftemangel noch weiter steigt. Wir setzen alles daran, das Problem der Gastronomie zu beheben, und befinden uns auf gutem Wege.»

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9 Kommentare
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 04.06.2021, 12:07 Uhr

    Logisch, wer ruiniert gerne wegen dieser unsinnigen Maskenpflicht seine Gesundheit ?

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  • Profilfoto von Baldo
    Baldo, 02.06.2021, 20:14 Uhr

    Mich würde interessieren, wenn diese jammerei aufhört.
    Also als guter Chef, hätte ich noch die Phonenummer der Exangestellten.
    Zuerst waren 50000 Gastros arbeitslos und jetzt gibt’s zu wenig Leute?
    Wenn die nur Hammer können!

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  • Profilfoto von Hannes Estermann
    Hannes Estermann, 01.06.2021, 20:07 Uhr

    Etwas fehlt im Titel..auch fähige Gastronomen !
    Mindestes 1/3 der Betriebe waren schon vor Corona ohne glaubhafte Zukunftschance.
    Hoffentlich trennt sich endlich, die Spreu vom Weizen !
    Im Interesse der sehr geschätzten «fähigen» Gastronomie.

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  • Profilfoto von Suppe Huhn
    Suppe Huhn, 01.06.2021, 19:19 Uhr

    Ich denke, die Gastronomen möchten mit ihrem Gejammer nur rechtzeitig vorspuren, damit sie schlussendlich einfacher und schneller an billiges Personal aus dem Ausland kommen. Traue nie einem Wirt….. egal ob Gast- oder Land!

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    Adamsäpfelchen, 01.06.2021, 16:28 Uhr

    Bei den RAV’s und Sozialämtern gibt es Hundertschaften, die zuvor im Gastgewerbe gearbeitet haben und nun vermittelt resp. zugewiesen werden können.

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    • Profilfoto von Maxl
      Maxl, 01.06.2021, 17:57 Uhr

      Die suchen aber wohl eher einen Job und keine Arbeit…

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    Michel von der Schwand, 01.06.2021, 15:46 Uhr

    Gut ausgebildetes Personal lässt sich immer finden. Fragt sich nur, ob gewisse Gastronomen auch bereit sind, anständige Löhne zu bezahlen.

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    Hegard, 01.06.2021, 15:37 Uhr

    Die Jungen sind nicht so Dumm.Wenn die Wirte nicht
    vor die Nase denken können,sind die selber schuld.In so einem Betrieb
    würde ich auch nicht arbeiten.Zu guten Personal
    muss man sorge haben.Das
    Lohnt sich.

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  • Profilfoto von Setzen, sechs!
    Setzen, sechs!, 01.06.2021, 14:55 Uhr

    Das sind doch gute Neuigkeiten für Arbeitnehmer in spe. Wo die Nachfrage hoch und das Angebot knapp ist, müssten aller Logik nach also die Löhne steigen! Was handkehrum wieder attraktiv wirken dürfte. Hoppla, da beginnt ja der Markt zu spielen.

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