«Schluss mit dem Tohuwabohu»

Luzern: Wirtschaftsverband AWG fordert Lockerungen

Die AWG fordert, das Ende des Lockdowns schrittweise zu planen. (Bild: Mike Petrucci/Unsplash)

Die Luzerner «Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft» (AWG) will das Ende des Lockdowns angehen. Sie will das nicht Knall auf Fall tun, sondern in «dosierten, klug vorbereiteten Öffnungsschritten».

Der Schutz der Bevölkerung geniesse oberste Priorität, hält die AWG in ihrem Aufruf vom Dienstag vorneweg fest. Um die Forderung gleich anzufügen: «Wir dürfen aber nicht riskieren, dass angesichts sinkender Zahlen die Massnahmen je länger desto weniger akzeptiert und mitgetragen werden», mahnt AWG-Präsident und CVP-Kantonsrat Josef Wyss aus Eschenbach. Dabei solle man sich weder von der «Panik auf Vorrat» durch Bundesstellen noch vom «sofortigen, kopflosen Abbruch des Lockdowns» leiten lassen.

Stattdessen verlangt die AWG von den Behörden, dass sie – vorausgesetzt die Zahlen bewegen sich weiterhin nach unten – erste Lockerungsschritte mit den Branchen diskutiert und vorbereitet. Denkbar seien zum Beispiel Lockerungen für die Fachgeschäfte des Detailhandels, für die Gastronomie, aber auch für Kulturunternehmen wie Museen und Galerien. «Alles Betriebe, die die Besucherströme problemlos lenken und dosieren können», heisst es in der Mitteilung.

Die wichtigsten Punkte, wie sich die AWG die Öffnungsschritte vorstellt

  • Daten- und faktenbasierte (Ansteckungszahl, Positivitätsrate, R-Wert, Hospitalisierungen, Spitaleinweisungen/-entlassungen, Todesfälle) Berechnung einer Funktion für eine risikobasierte Öffnung.
  • Öffnungsschritte sind nur zuzulassen, wenn ausreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass kein weiterer Lockdown riskiert wird.
  • Hieb- und stichfeste Schutzkonzepte, funktionierende Zählsysteme.
  • Die Unternehmen sind vorbereitet, im Bedarfsfall Massentest für Mitarbeitende und Kundschaft durchzuführen.

Schliesslich richtet sich die AWG Luzern auch an die Bundespolitik, sie solle «das Tohuwabohu in der Kommunikation zu beenden». Führung und Kommunikation in dieser anspruchsvollen Aufgabe gehören ihrer Ansicht nach in die Hand des Bundesrates und der dafür zuständigen Verwaltungseinheiten. «Demgegenüber stiften die eigenständigen Auftritte der wissenschaftlichen Taskforce in Bevölkerung und Wirtschaft für Verunsicherung.»

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 09.02.2021, 15:11 Uhr

    Dieser Virus ist so doof, dass er nicht mal eine DNA hat, sondern nur eine RNA. Und trotzdem ist er weltweit unglaublich erfolgreich, erwischt Forscher und Regierungen immer wieder auf dem falschen Fuss, mutiert fröhlich vor sich hin und ist schlicht unberechenbar. Das einzige Land mit hohen Impfquoten ist Israel. Dort wird jetzt wieder geöffnet. Wir werden in den nächsten Wochen sehen, ob wenigstens die Massen-Impfungen einen positiven Effekt auf Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Todesfälle haben.
    Ansonsten hat niemand, aber wirklich niemand eine Ahnung. Hat das der Gewerbeverband mit seinen herzigen Träumen von «Zahlen, Daten, Fakten» auch nach einem Jahr globaler Pandemie noch nicht kapiert?

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    • Profilfoto von Daniel Steiner
      Daniel Steiner, 09.02.2021, 18:26 Uhr

      Was ist denn ihr Vorschlag? Firmen in Konkurs schicken, Arbeitslose generieren, die psychiatrischen Kliniken noch mehr belasten? Komisch davon redet niemand.

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 10.02.2021, 11:19 Uhr

      Mein Vorschlag ist, mit dem aktuellen Regime – also Entschädigung für geschlossene Betriebe in Form von Kurzarbeit respektive Härtefallgeldern – noch ein paar Wochen weiterzufahren. Unterm Strich kostet uns das immer noch viel weniger als eine fette dritte Welle. Eine vorzeitige Öffnung auf Druck der Lobbys würde unser Spitalpersonal wohl endgültig ausbrennen lassen, viele unnötige Tote fordern (auch Herzinfarkt-, Schlaganfall-, Krebs-, Dialyse- oder immunsupprimierte Patienten) und zu noch mehr Konkursen und Arbeitslosen führen. Man darf nicht vergessen, dass die CH eines der reichsten Länder der Welt ist und fürs Schuldenmachen sogar noch bezahlt wird (Negativzins!).

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