Bei den nationalen Abstimmungsvorlagen liegt der Kanton Luzern scheinbar auf einer Linie mit der Mehrheit des Schweizer Stimmvolks. Hier die kantonalen Resultate in der Übersicht.

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So stimmte der Kanton ab Luzern: Knappes Ja zum Burkaverbot, Nein zur E-ID
Die Stimmzettel in Luzern sind ausgezählt, die Resultate stehen fest. Auf nationaler Ebene wird das Burkaverbot wohl angenommen, die E-ID abgelehnt und das Freihandelsabkommen mit Indonesien gutgeheissen. So stimmte die Luzerner Bevölkerung an diesem Sonntag ab:
- Ja zur Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot»: Mit 72’223 zu 70’923 Stimmen wurde das Burkaverbot im Kanton Luzern äusserst knapp angenommen. Der Ja-Anteil lag bei 50,45 Prozent. In der Stadt Luzern wurde die Vorlage mit 64,14 Prozent abgelehnt.
- Nein zum E-ID-Gesetz: Mit 56’226 zu 85’710 fiel die Vorlage auch im Kanton Luzern deutlich durch. Der Anteil der Ja-Stimmen betrug lediglich 39,61 Prozent. In der Stadt Luzern sagten die Stimmbürger mit 64,13 Prozent Nein zur Vorlage.
- Ja zum Freihandelsabkommen mit Indonesien: Mit 78’365 zu 61’788 Stimmen wurde der «Bundesbeschluss über die Genehmigung des umfassenden Wirtschaftspartnerabkommens zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien» gutgeheissen. In der Stadt Luzern war man etwas skeptischer: Hier wurde die Vorlage mit knappen 51,94 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
Die Resultate aller Luzerner Gemeinden sind auf der interaktiven Karte einsehbar:
Update folgt…
Ja
Nein
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Bart ab, ab morgen nur noch rasiert im öffentlichen Raum!
Bedenklich, dass Luzern und Zug nur äusserst knapp Ja zum Verhüllungsverbot sagen. D.h., dass fast die Hälfte der Stimmbürger einverstanden sind, dass man bzw. die Frauen ihr Gesicht in der Öffentlichkeit verhüllen dürfen. Wie ist es zu einem solchen Backlash gekommen?
Sie vergessen, dass es sich hier um einen ideologisch geführten Abstimmungskampf handelte. Das ist einer der Gründe, warum sich gewisse Menschen dagegen entschieden haben. Dazu kommt aber auch das Beispiel Frankreich, welches ein solches Verbot schon lange kennt. In Frankreich entstanden dadurch Parallelgesellschaften, welche nach ihren eigenen Gesetzen und Regeln funktionierten. Ein Blick in die Banlieu genügt um dies zu erkennen. Kann also durchaus sein, dass – obwohl gegen das Burkaverbot gestimmt – man eigentlich dafür ist, jedoch Angst vor einer negativen Entwicklung hat.
Eine Gruppierung namens „Junge Grüne“ bezeichnet sich selber als „empört“ über das Burkaresultat. Nun sind ja Empörungsdemokratie und Empörungsrhetorik als degenerierte Surrogate für Demokratie und politischen Diskurs schon länger auf dem Markt. Eine subjektive Befindlichkeit soll Analyse und Argument ersetzen, womit gleichzeitig Widerspruch gegen des Empörten Meinung als moralisch minderwertig disqualifiziert und ausgegrenzt werden soll bei Umkehr übrigens der Beweislast. Nicht mehr der Empörte muss seine Meinung begründen; der Andersdenkende ist a priori der Schuldige. Wenn diese Gruppierung ihre fatale Denke jetzt genau hinter einen Volksentscheid schiebt, so offenbart sie damit glasklar deren zutiefst antidemokratischen Charakter. Wenn sie jetzt gar beim Papi in Form von europäischen Gerichtshöfen petzen geht, manifestiert sie höchstens einen unerschütterlichen Willen zum elektoralen Scheitern.
Danke Herr Bitterli.
Ich wollte sinngemäss das Gleiche schreiben.
wieder mal
am satanen! ich habe dagegen gestimmt.
@lucifer: Nicht flunkern! Abstimmen darf man erst mit 18 und das ist gut so.
@ Peter Bitterli: Grundsätzlich mit Ihrem Kommentar einverstanden. Vielleicht hat aber auch die zunehmende Verrohung in der politischen Auseinandersetzung dazu geführt. Es fehlt wohl bei vielen der Wille nach dem politischen Konsens. Dies ist äusserst besorgniserregend. Ich bin davon überzeugt, dass wir nur weiterkommen, wenn wir aufeinander zugehen und einander zuhören. Ängste und Bedenken der Andersdenkenden wahrnehmen. Vielleicht aber auch, dass man wieder vertraut und nicht immer gleich argwönisch ist oder gar an eine Verschwörung denkt.